Die 2006 formierten Sister, die nun nach der 2009er EP "Deadboys Making Noise" endlich mit dem längst überfälligen, ausgewachsenen Debütalbum "Hated" ums Eck kommen, sind keineswegs als eine weitere austauschbare Glam-/Sleaze-Combo aus Schweden zu bezeichnen und wären eigentlich ziemlich innovativ – tja – wenn’s da nicht vor einigen Jährchen eine Truppe namens Murderdolls gegeben hätte, die damals zu 100% den absolut gleichen Mix aus Punk, Sleaze und Metal-Ingredienzien meisterhaft zelebriert hat.

Dessen ungeachtet kommen die 10 Songs plus Intro auf "Hated" sehr roh, energiegeladen und von Tobias Lindell – dem Produzenten-„Rookie Of The Last Decade“ – soundtechnisch sehr heavy und powervoll in Szene gesetzt trotzdem sehr frisch rüber. Sowohl die sehr oft kreischenden Lead Vocals als auch der permanente Tritt aufs Gaspedal machen zwar einerseits mächtig Stimmung, andererseits liegt darin der Grund für eine gewisse Monotonie, die sich so nach 20 Minuten schön langsam einschleicht, versteckt.

Anspieltipps wie "Hated", "Motherfuckers (Like You)" oder auch "Werewolves On Blackstreet" zeigen demjenigen, der sich die Chose vorsichtshalber lieber mal testweise reinziehen möchte, wie die soundtechnischen Uhren im Sister-Lager denn so ticken.

Obwohl mir persönlich "Hated" wirklich gut gefällt, spreche ich an dieser Stelle dennoch keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aus, denn – wie so oft in diesen Tagen – gab’s das Ganze schon mal und sogar um einen Zacken besser.

Sister - "Hated"