Michael Ehrés neuestes Baby lautet auf den Namen
Love.Might.Kill und ist so etwas wie der gemeinsame Nenner seiner zahlreichen Arbeitsgeber (
Firewind /
Uli Jon Roth und
Metalium), bei denen der Deutsche mehr oder weniger zeitgleich die Felle bearbeitet bzw. als einer der Hauptsongwriter fungiert. Ihm zur Seite stehen mit dem Gitarrenduo
Stefan Ellerhorst und
Christian Stöver auch keine unbekannten Frischlinge, veröffentlichten sie doch bereits mit
Crossroads drei eher unbedeutende Alben in den Neunzigern. Als Italo Legionär und Ronnie James Dio-Klon konnte
Jan Manenti (
Angels & Demons) für die Vocals verpflichtet werden, der seine Sache überraschend gut macht.
Geboten wird wie unschwer zu vermuten eine gut ausgewogene und gediegene Mischung aus Hardrock und Melodic Metal, die ab und zu auch durchaus etwas Heaviness verspüren lässt. Stilistisch bewegen sich die deutsch-italienischen Melodic Rocker im Bereich zwischen klassischem Heavy Metal der Marke
Dio-Black Sabbath und modernem, melodischem Power Metal (
Hammerfall, Metalium).
Die bereits über Jahre hinweg gesammelte Erfahrung vereinzelter Bandmitglieder merkt man der Band zu jeder Sekunde an, so wird handwerklich in der Regel alles solide umgesetzt, und auch beim Songwriting lässt man meist nichts anbrennen. Fette Riffs, einprägsame Melodien, fetzige Rhythmen und Hooks lassen das Melodic-Herz nicht selten höher schlagen.
Nach vorn preschende Nummern wie
"Caught in A Dream", das etwas an die
Toni Martin-Sabbath-Phase erinnert, oder das stampfende
"Pretty Little Mess", wo unüberhörbar
Dio gehuldigt wird, wissen durchaus zu gefallen. Mit
"Down To Nowhere" und
"Calm Before The Storm" wird zwischendurch auch einmal die Metalkeule geschwungen und im Midtempo ordentlich gerockt. Der Titelsong
"Brace For Impact" erinnert dann wieder etwas an
Hammerfall bzw.
Accept.
Eigenständigkeit klingt zwar im Endeffekt etwas anders, wenn man aber in Kauf nimmt, dass es bei der musikalischen Ausrichtung, die
Love.Might.Kill praktizieren, keine wirklich innovativen Ideen oder großen Überraschungen mehr geben kann, klingt das Debut dennoch verblüffend frisch und spielfreudig.
Nicht nur für Fans von episch-hymnischem Melodic Metal interessant, antesten lohnt in jedem Fall.