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Cover  
Pagan's Mind - Heavenly Ecstasy (CD)
Label: SPV
VÖ: 20.05.2011
Homepage
Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
7.0
Anhand des Gusto Triples "Celestial Entrance ", "Enigmatic: Calling" und "God's Equation" vermochten die Power Metal Kanoniere aus dem sonst so schwarz verwurzelten Norwegen wahrlich exzellente Leckerbissen zu servieren, was den kreativen Höhepunkt - auch durch das Aufbrechen alter Strukturen - bei letzt genannter Tat wieder spiegelt. Das Geheimnis für diesen stetig wachsenden Erfolg, wo ein (vermeintlich) ausgereiztes Genre interessant bereichert werden konnte, dürfte im Detail verliebten und mindestens genauso dynamischen Songwriting liegen, das von hochmelodischen Arrangements im Sinne klassischer Metal Stil Gattungen bis zu kernigen Power/Thrash-Vibes reicht und seit jeher von mystisch/sphärischen Kulissen umhüllt ist. Dabei waren und sind sie gewissermaßen als Perfektionisten bekannt, die sich lieber ein, zwei Jahre mehr Zeit lassen, anstatt überhastet eine Silberscheibe nach der anderen raus zu pfeffern.

Nun sind inzwischen dreieinhalb Jahre ins Land der Fjorde gezogen, in denen man ein paar Headliner sowie Co- Headliner Tourneen absolvierte und im Zuge dessen auch die Live DVD/CD "Live Equation" veröffentlicht hat. Was sich seit dem geändert hat, wäre zunächst der Wechsel von Limb Music zu SPV Records, sowie, dass man erstmals kein, in Blautönen getünchtes Fantasy Coverartwork verwendet. Macht der Mai wirklich alles neu? Nicht wirklich. Musikalisch hat sich bei Pagan's Mind wenig verändert, im Gegenteil.

Pagan’s Mind klingen anno 2011 sogar deutlich straighter, was zunächst nicht so tragisch wäre. Allerdings mit dem Nebeneffekt, dass die fünf Virtuosen knapp an einer blanken Selbstkopie vorbei schrammen, man höre sich z. B. "Revelation To The End", "The Masters Voice" oder "Follow Your Way" an. Die spritzigen, explosiven Momente, welche einst Götterspeisen wie "Enigmatc:Calling" und "God's Equation" so auszeichneten, sind klar ins Hintertreffen geraten und man kann nach drei, vier Durchläufen eigentlich schon von Stagnation sprechen, die sich bei Pagan’s Mind zweifelsohne eingeschlichen hat. Natürlich stehen die obligatorischen Power Riffs und prickelnden Soli von Lofstad am Tagesprogramm und auch die fantastische Stimme von Nils K. Rue hat nichts an Glanz eingebüßt, nur das alleine macht das Kraut noch lange nicht fett. Bekritteln auf hohem Niveau?

Durchaus, aber nicht nur. Andere Kapellen würden für so tight arrangierte Tracks wie "Intermission" (die rockige Videoauskoppelung im Stile von "United Alliance" mit nem Schuss Tnt), einem modern gestylten Riffbrecher wie "Into The Aftermath", einem ungewohnt eingängigen "Walk Away In Silence" (die frühen Scorpions lassen grüßen) oder "Live Your Life like A Dream" (warmherzige Ballade mit Garantie für ein tosendes Lichtermeer!) vermutlich ihre Großmutter beim nächsten Flohmarkt eintauschen, zudem auch die Produktion abermals mächtig Stoff gibt (Mixed by Stefan Glaumann (Rammstein, Madonna etc.). ABER: vieles klingt hier über weite Strecken all zu vorhersehbar und zum Drüberstreuen kommt einem das altbekannte "Mystik/Kraft des Universums Konzept" auch schon etwas abgelutscht vor.

Ob der aktuelle Output meine "neueren Helden der Sektion Power Metal" wieder ein Stück nach vorne katapultieren wird, wage ich daher zu bezweifeln. Neueinsteiger könnten dennoch ein paar feine Entdeckungen machen und in der grundsätzlich solide dargebotenen, episch-hymnischen Materie glückseelig werden, aber selbstverständlich mit dem dezenten Hinweis, dass die Ekstase bei den Heidnischen Seelen schon mal himmlischer war.

Trackliste
  1. Contact
  2. Eyes Of Fire
  3. Intermission
  4. Into The Aftermath
  5. Walk Away In Silence
  6. Revelation To The End
  7. Follow Your Way
  1. Live Your Life Like A Dream
  2. The Master's Voice
  3. Never Walk Alone
  4. When Angels Unite
  5. Create Your Destiny (bonus track)
  6. Power Of Mindscape (bonus track)
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