Klassische Klientelmusik:
No Brain aus Belgien spielen toughen Old School Dampfwalzen-Hardcore, der sich ohne Weiteres mit Größen wie
Terror,
Hatebreed oder
Sick Of It All messen kann und wer auf schmutzig-ehrliche Arbeit, Bier, Schweiß, Tattoos und pulverisierenden Hardcore steht, ist bei den
No Brain`s gut aufgehoben. Die Jungs reizen die damit verbundenen Klischees voll aus. So röhrt ihr erstes Album
"No Loss Of Grace" durchgehend wie ein PS-starker Arbeiterklassen-Motor. Allzu ernst darf und soll man dies wohl nicht nehmen. Richtig witzig ist aber auch was anderes. Die Platte geht unkompliziert und ehrlich, aber damit auch absehbar nach vorne. Live sind
No Brain wahrscheinlich besser als auf der heimischen Anlage. Dann dürfte auch der zuweilen schwer nach
Sick Of It All`s Lou Koller klingende Gesang von Frontmann Sly nicht so ins Gewicht fallen.
Die elf Songs auf
"No Loss Of Grace" haben mächtig Eier, strotzen nur so vor Testosteron. Keine Kompromisse. Keine Gefangenen. Und kein Schnickschnack. 40 Minuten lang pumpt, stampft, bummst es fast ohne Pause. Irgendwie wenig originell - ein Album wie Arjen Robben (immer dasselbe Tor) oder Stallone (immer derselbe Film) - aber tut auch nicht weh. Man orientiert sich hörbar am Sound älterer Dekaden, mischt das Ganze aber mit genügend Soli (!!) und melodischen Parts, um ihren Sound nicht nur für Hardcore-Fans interessant zu gestalten. Die fünfköpfige Truppe befindet sich ausbalanciert in der Mitte zwischen harten, schnellen Riffs und Zeit zum Durchatmen.
Fans von eingangs genannten US-Hardcore Bands und Frohnaturen, deren Tag schon versaut ist, wenn der Wecker klingelt, greifen hier zu.