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8.0
Neal Morse kann man ein gewisses Maß an Sendungsbewusstsein sicher nicht absprechen. Auf seinem 2011er Release "Testimony 2" lässt der Tausendsassa die Chemie gefeierter Vorgänger-Alben wieder aufleben. Auch diesmal wieder mit dabei: Mike Portnoy an den Drums und Randy George am Bass. Ein kurzer Blick auf die restliche Besetzungsliste liest sich wie eine Spock's Beard Audio-Reunion: Nick D'Virgilio, Alan Morse, Dave Meros und andere mehr ...
"Testimony 2" steht ganz in der Tradition vergangener Veröffentlichungen wie "One" (Zum Review), "Sola Scriptura" (Zum Review) oder das gelungen aufgenommene "So Many Roads: Live In Europe" (Zum Review). Das neue Album will dabei thematisch vor allem an das im Jahr 2003 erschienene "Testimony" Album anschliessen und bietet sage und schreibe 115 Minuten netto Spielzeit auf zwei CDs. Disc 1 behandelt biographisches (Neal bringt fast zeitglich eine Autobiographie in Buchform auf den Markt) beginnend mit seiner Zeit bei Spock's Beard bis zu seinem Ausstieg im Jahr 2002. Insgesamt dreizehn Songs unterteilt in drei Sektionen. Disc 2 beinhaltet 3 Tracks, wobei alleine "Seeds of Gold" mit einer Spielzeit von 26 Minuten zu Buche schlägt. Neal Morse musiziert auf bekannt hohem Niveau. Besonders gefallen mir die Songs auf der zweiten CD: "Absolute Beginner", das entfernt an Jon Bovi Produkte erinnert, und "Supernatural" mit seinen astreinen und etwas heftiger ausfallenden Prog-Attacken. Ansonsten geht es, wie auch auf Spock's Beard 2010er Release "X" (Zum Review) eher gemähchlich zur Sache, wobei vor allem auf CD 1 nicht selten Erinnerungen an The Alan Parsons Project wach werden. Im Sommer folgt die größte Tour in Neals Karriere, mit seiner internationalen Live-Band unter der Führung von Collin Leijenaar. Mit insgesamt acht Musikern auf der laufenden Tour dürfte ein Konzert ein eindringliches Erlebnis werden. Leider weicht Neal Morse heimischen Konzerthallen großräumig aus. In östlicheren Bundesländern ansässigen Fans bietet sich jedoch zum Beispiel als eine der nächstgelegenen Locations Bratislava für einen Konzertbesuch an, wo er und seine sieben Mitstreiter am 10. Juni 2011 aufgeigen werden. Fazit: "Testimony 2" ist ein progressive-Rock Bekenntnis der ruhigeren Spielart mit christlicher Schlagseite. Als die-hard Black Metal Jünger wäre ich während der zahllosen Hördurchläufe schon längst zu Staub zerfallen. Neal Morse hält mit seiner religiösen Einstellung nicht hinterm Berg. Im Gegenteil, sie gerät zum Programm. Das kann man mögen, oder auch nicht. Ein ehrliches Statement ist "Testimony 2" allemal geworden. Wäre das ganze Album vom Schlage der drei Nummern auf CD2, man müsste fast die Tafel mit der Höchstnote zücken. So aber fallen die anderen Songs etwas ab. Generelll werde ich wohl eher dazu tendieren, mir öfter CD Nummer 2 denn 1 anzuhören. Fans seiner Soloalben, sowie von Transatlantic und Spock's Beard können mit dem Erwerb des neuen - im wahrsten Sinne des Wortes - Longplayers auch diesmal nichts falsch machen. Trackliste
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Reviews
09.04.2010: So Many Roads: Live In Europe (Review)09.03.2007: Sola Scriptura (Review) 29.11.2005: ? (Review) 03.03.2005: One (Review) News
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