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Traditionalisten bei der Arbeit. Nein, "Broken Heart Syndrome" ist nicht das Produkt einer Rainbow Re-Union. Und auch kein Release von bisher unveröffentlichtem Material aus Eddie Kramers Archiv. Vielmehr holen Voodoo Circle mit ihrem nunmehr zweiten Album rund um Chef Alex Beyrodt zum Klassik-Rock-Rundumschlag aus. Rainbowesque, neo-klassisch und traditionsverbunden gehts zur Sache. Und damit keine Missverständnisse aufkommen, zollt man auf dem Cover gleich zwei Ikonen der Musikgeschichte Tribut: Fender Stratocaster und Marshall Amp - die Zutaten unzähliger Hard Rock Klassiker. Hier leben Sounds aus den vielgepriesenen Siebziger Jahren wieder auf. Dass das gut ankommt, hat sich bei Musikliebhabern offenbar herumgesprochen und sich in den deutschen Chartplatzierungen niedergeschlagen, wo das Album bei seiner Veröffentlichung auf Platz 64 eingestiegen ist.
Dass Vintage voll im Trend liegt, beweisen immer wieder aufs Neue Testberichte einschlägiger (Musiker-)Fachzeitschriften, die in regelmäßigen Abständen künstlich gealterte Instrumente aus dem Custom-Shop namhafter Instrumenten-Hersteller testen, die sich – wenn es gut geht - vielleicht gerade mal mein Zahnarzt zu Weihnachten leisten könnte ... wenn er denn Gitarre spielen würde. Spätestens seit seiner Zeit bei Silent Force ist Beyrodt hierzulande kein Unbekannter mehr. Ein kurzer Blick auf die Besetzungsliste zeigt auf dem Nachfolger zum 2009er Debut (zum Review) wieder die bewährte Profi-Truppe am Werk. Allen voran sei an dieser Stelle David Readmans (Pink Cream 69, Ex Adagio) Performance an den Vocals lobend erwähnt, dessen Leistung auf ganzer Länge überzeugen kann. Weiters wieder mit dabei: Matt Sinner (Primal Fear, Sinner), und Jimmy Kresic am Keyboard. Einzig Dezperadoz-Drummer Markus Kullmann hat mittlerweile Mel Gaynor am Schlagzeug ersetzt. Auf dem Album finden sich durchwegs starke Songs, vorwiegend im Mid-Tempo Bereich, die auch mal ein wenig Blues-Schlagseite haben und mit toller Dynamik überzeugen (in Zeiten wo es in Sachen Mastering hauptsächlich um Lautstärke-Maximierung geht, eine Seltenheit). Als Anspieltipps seien hier der eingängige Opener "No Solution Blues", "King Of Your Dreams", "Blind Man", die gefühlvolle Halb-Ballade "Devil's Daughter" oder der letzte Song des Albums "Wings Of The Fury" genannt. Produziert wurde das Album von Alex Beyrodt höchstpersönlich. Abgemischt wurde das Ganze anschließend von Dennis Ward. Und in der Produktion liegt auch klar eine Stärke des Albums. Auf eine einfache Formel gebracht könnte man sagen: Zurück zu den Vintage-Sounds! Dementsprechend wurden die Instrumente mit viel Liebe zum Detail aufgenommen. Stilistisch geschmackvoll und niemals aufdringlich spielt Beyrodt hier ganz im Stil der alten Klassiker, die er gründlich studiert hat. Unnötig daher zu sagen, dass man auf "Broken Heart Syndrome" große Innovationen vergeblich finden wird ... Fazit: Alex Beyrodt entpuppt sich wieder einmal als Fackelträger, der die Tradition der großen Meister weiterleben lässt. Mit Voodoo Circles neuestem Release "Broken Heart Syndrome" verhält es sich wie mit einer 1967iger Relic Stratocaster aus dem aktuellen Fender-Katalog: "Not the real thing", aber eine verteufelt gute Reinkarnation. Fans des traditionellen Hardrocks dürfen also frohlocken. "Broken Heart Syndrome" wird zwar niemanden wirklich überraschen, aber dennoch darf getrost von einem neuen Genre-Highlight aus deutschen Landen gesprochen werden. Das Gute an der Sache ist, dass auf "Broken Heart Syndrome" nicht nur grundsolides Handwerk geboten wird, sondern auch die Songs stimmen. Etwas, was so manch anderer etablierter Act in der letzten Zeit etwas aus den Augen verloren hat. Selbst David Coverdale darf ruhig ungeniert über den großen Teich blicken, um zu sehen, wie das unsere Nachbarn so machen. Im Unterschied zu anderen Bands wird bei Voodoo Circle dem Element der Improvisation in der Live-Darbietung - ganz in der Tradition von Deep Purple und Rainbow - größeres Gewicht beigemessen. Das schreit förmlich nach einem Konzertbesuch. Wollen wir also hoffen, dass sich die Erwartungen der Fans erfüllen und eine Tour zustande kommt, die die Jungs rund um Alex Beyrodt auch für das eine oder andere Konzert in die Alpenrepublik bringen wird. Wir drücken die Daumen! Trackliste
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Reviews
15.11.2024: Hail To The King (Review)27.06.2018: Raised On Rock (Review) 09.02.2013: More Than One Way Home (Review) 22.12.2008: Voodoo Circle (Review) News
06.05.2016: David Readman verlässt die Band.20.01.2013: Artwork zu "More Than One Way Home" 25.04.2011: Das neue Werk wird auf Vinyl gepresst 07.03.2011: Audiokostprobe der neuen CD möglich |
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