Auf der Redaktionsinternen Unbeliebtheitsskala stehen die sogenannten
"7er" Scheiben korrekterweise ganz weit oben. Einerseits zu gut, um vom bloßen Durchschnitt zu sprechen und andererseits reicht es für eine klare Kaufempfehlung schlussendlich doch nicht. Und der Schreiberling tut sich schwer. Eine scheiß Platte kann man verreißen, einen grandiosen Paukenschlag in den Himmel loben und bei solch einem unnachhaltigen Siebener-Review kann man sich sprichwörtlich die Wörter aus den Fingern saugen. Mit genauso einem Exemplar haben wir es hier zu tun.
Optisch bewegt sich das Altherren-Quintett
Max Pie zwischen
ACDC Coverband und
"Fluch der Karibik" Kostümball bzw. stilistisch zwischen Melodic- und Progressive-Metal, treibende Riffs treffen auf melancholische Zwischenteile, klassischer 4/4-Takt trifft auf komplexe Rhythmen und Arrangements. Ein wenig
Royal Hunt-Bombast hier, ein bisschen
Ayreon-Georgel da und klebrige Momente von
Kamelot obendrauf.
Hätte es
Symphony X nie gegeben, würden
Max Pie als ordentliche Newcomer gelten. Hätte es weder
Symphony X noch
Shadow Gallery gegeben, würde die Band als Offenbarung sondergleichen gefeiert werden. So aber hat die Platte einen faden Beigeschmack, weil eben alles schon tausendmal geschrieben wurde. Man tut sich schon beim zweiten, dritten Mal schwer, das eingängige Trallala als eigenständiges Liedgut zu respektieren. Mehrfach verneigen sich die Belgier vor den Ikonen der progressiven Metalszene, ohne ihre Vorbilder dabei auch nur ansatzweise zu erreichen. Musikalisch ist alles astrein. Nur leider so astrein, dass der Schwung fehlt.
Max Pie kann man eigentlich nur eines vorwerfen:
"Initial Process" hat wenig Unvergessliches zu bieten. Mit Wohlwollen 7 Punkte.