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6.5
Zur Person Steven Wilson muss wohl nicht mehr viel gesagt werden, handelt es sich doch um einen Tausendsassa und Workoholic wie aus dem Bilderbuch gepflückt. Dennoch: Wie es der britische Sänger/Gitarrist/Arrangeur/Soundtüftler der inzwischen voll etablierten Progressiv Rock Group Porcupine Tree schafft, in der Funktion als Produzent und Songschreiber sowohl für seine eigenen, als auch zahlreichen Nebenprojekte stets dermaßen hohe Ansprüche zu erfüllen, bleibt für mich ein Rätsel.
Und da gibt es in seinem breit gefächerten Betätigungsfeld auch eine Perle, die fast ins Hintertreffen geriet. Blackfield. Die bisher nicht weniger fruchtbare Kooperation mit dem israelischen Songwriter Aviv Geffen (ebenso Sechssaitige und Vocals) brachte es bisher immerhin auf zwei reguläre Studioalben ("Blackfield", 2004/"II", 2007) und eine Live DVD. Nennenswerte Änderungen zu früher gibt es auf "Welcome To My DNA" durchaus. Die Komplexität und Dramatik von Wilson’s Hauptband Porcupine Tree stehen nur mehr minimal in der Blackfield Strategie, was (leider) auch als zeitweises dahin plätschern zu verstehen ist, oder, um's jetzt mal Fussballerisch zu erklären: Außenverteidger zu Libero, Libero zu Innenverteidiger, und das ganze von vorn ... Wobei man schon beim Opener "Glass House" mit seinen Pink Floyd Schattierungen überrascht ist, wie weich und verträumt das Album beginnt. Im Vergleich zu "Once" von "Blackfield II" eine Ernüchterung, könnte man meinen. Das Spielgeschehen ist meistens Defensive pur: es fehlt der entscheidende Steilpass, der alles aufreißen würde; man probiert herum, man ist enagagiert, aber es kommt nie zu spritzigen, Endorphin ausschüttenden Zügen, Dynamik ist fast ein Fremdwort. Über weite Strecken dominieren indes eingängige Songs, denen nur geringste Dosen verzerrte Gitarrenakkorde appliziert wurden. Sprich, die Mol gefärbte Atmosphäre wird primär von Akustikklampfen und Streichern, sowie gelegentlichen Piano Parts geprägt ... und natürlich auch von Wilson’s unverwechselbarer, charismatischer Stimme. Als Highlights innerhalb dieser vierzig Minuten müssen schliesslich das hitverdächtige "Waving", das zutiefst Unbehagen vermittelnde "Dissolving With The Night" und das deutlich härtere, folkloristische Beinahe-Instrumental "Blood" genannt werden, die zumindest Ansätze von Offensivarbeit erahnen lassen. Ansonsten klingt auf "WTMD" alles leicht konsumierbar, vergleichsweise bleibt der Stoff jedoch nur bescheiden in der Ohrmuschel kleben, oder: das runde Leder erreicht nur sporadisch den gegnerischen Sechszehner, und vom ach so befreienden Elfer ist man sowieso Lichtjahre entfernt. Um jetzt nicht die letzten Fetzen Hoffnung zu nehmen: "Welcome To My DNA" kann man weder als kreative Sackgasse oder totalen Stimmungstöter deklarieren, in seiner Ausrichtung ist es jedoch ruhiger, nachdenklicher und melancholischer als seine beiden älteren, von wesentlich mehr edlen Flanken und punktgenauen Freistößen gezierten Alben, die ich nach derzeitigem Stand diesem Kick, äähhh .... Output klar vorziehe. Die obligatorische Fragilität, als auch das ästhetische Rundumpaket sind wie gehabt omnipräsent, Geduld und eine geringere Erwartungshaltung wären aber nicht von Nachteil. Nun ja, insgeheim hatte ich von den zwei Regisseuren mehr Risikobereitschaft erwartet. Trackliste
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10.03.2017: Brandneues Video zu "Lonely Soul".11.02.2017: Lyric-Video zum Track "From 44 To 48" 29.07.2013: "Jupiter" Videoclip und Albuminfos. 23.01.2011: Albuminfos zu "Welcome To My DNA" und Tourdates |
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