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7.5
Nach der Veröffentlichung des grandiosen Extreme Comeback-Albums "Saudades De Rock" (zum Review…) im Sommer des Jahres 2008, der ausgedehnten darauf folgenden World Tour und der superben Live-Doppel-CD bzw. DVD "Take Us Alive" (zum Review…) vom letztjährigen Frühjahr nutzte der begnadete Sänger Gary Cherone die Zeit bis zur nächsten Studioplatte seiner Stammcombo, um zusammen mit Bruder Mark Cherone an der Gitarre und einer lokalen Rhythmusfraktion aus seiner Heimatstadt Boston unter dem Banner Hurtsmile ein selbstbetiteltes Debüt einzuklopfen.
Große stilistische Unterschiede zu Extreme sucht man bei Hurtsmile vergeblich. Aber auch hier hat die Feststellung Gültigkeit, dass die Band zwar als Hardrock-Truppe vermarktet wird, jedoch mit präziser Regelmäßigkeit aus dem engen Genre-üblichen Korsett ausbricht und mit zuweilen recht unkonventionellem Songwriting ein vielseitiges, interessantes, abwechslungsreiches und stilistisch unglaublich vielfältiges Album abliefert. Dass dieses exzessive Ausleben künstlerischer Freiheit abseits jeglichen Kommerzdruckes stellenweise auf Kosten der Eingängigkeit der Songs geht, dieses Risiko kann Mr. Cherone bei diesem Side-Project definitiv eingehen und im Großen und Ganzen hat sich diese Herangehensweise auch bezahlt gemacht. Neben sehr guten, flotten Extreme-Tracks wie "Just War Theory", "Love Thy Neighbor" oder auch "Kaffur (Infidel)" sind Songs wie das akustische "Jesus Would You Meet Me", das ebenso ruhige wie fantastische "Beyond The Garden – Kicking Against The Goads", der grandiose „dylan-esque“ Singer/Songwriter-Hadern "The Murder Of Daniel Faulkner" oder auch das völlig wirre, absolut unkommerzielle "Slave" Zeugen davon, wie Rockmusik klingen kann, wenn man denn nur bereit ist, über den Tellerrand zu blicken und dieser Musik die Anzahl an Durchläufen gewillt ist zu geben, die der Hörer benötigt, um solch ein Album wie "Hurtsmile" wirklich schätzen zu lernen. Über die stimmlichen Fähigkeiten eines der besten Rocksänger aller Zeiten muss an dieser Stelle kein Wort mehr verloren werden und obwohl Bruder Mark klampfentechnisch definitiv kein Nuno Bettencourt ist, schlägt er sich dennoch mehr als wacker. Unter „Easy Listening“ gehören Hurtsmile im Plattenladen definitiv nicht eingeordnet. Wer jedoch etwas Zeit in diese Scheibe investiert, der wird für seine Geduld mehr als nur belohnt werden. Hurtsmile - "The Murder Of Daniel Faulkner" Trackliste
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