Eieieieiei… da wird aber wieder groß aufgetragen im Promo-Text zu
"Fire Flight", dem Debütalbum der skandinavischen Newcomer von
Stratosphere, da heißt es doch u.a. „Enter
Stratosphere, a tight knit quintet that mixes symphonic progressive and melodic rock in a manner that will leave you speechless“.
So weit, so gut. Symphonisch… etwas. Progressiv… minimal. Melodisch… Volltreffer!!! Im Klartext handelt es sich bei
Stratosphere um eine melodische Metal-Truppe mit dezent eingestreuten, kaum wahrnehmbaren Prog-Zitaten und wenn man dann schon den Band-Vergleich strapazieren will, würde mir als erster Gedanke eine „Light“-Version von
Royal Hunt in den Sinn kommen. „Speechless“ also sprachlos hinterlassen mich die 10 Tracks auf
"Fire Flight" zwar auch nicht wirklich, aber was ich auf diesem Album zu hören bekommen habe, ist doch tatsächlich überwiegend allererste Sahne.
Jeppe Lund, dänischer Keyboard-Virtuose und Bandkopf in Personalunion, hat da wirklich ein kleines, feines, mächtig begabtes und überzeugendes Team mit dem international bekannten Sänger Goran Edman an der Spitze im Studio um sich geschart. Und dieser hochkarätige und wahrscheinlich auch nicht ganz billige Transfer-Coup hat sich hörbar ausgezahlt, verleiht Mr. Edman den schon im Rohzustand sehr guten Kompositionen mit seinen wunderbaren Vocals doch noch den letzten Schliff. Songs wie das brillante
"The Battle Within", das phänomenale
"China Girl", der Midtempo-Stampfer
"Street Of Moscow" oder auch der sehr gute Opener
"Russian Summer" zeigen dank perfektem Songwriting, feinfühligen Arrangements bzw. großen Gesangslinien und Refrains mehr als überzeugend, welch Potenzial in dieser neuen Truppe steckt.
In den zwei hörenswerten und zu keiner Zeit langweiligen Instrumentals
"Rendezvous" und
"Fire Flight" zeigt vor allem Gitarrist Jonas Larsen, dass der Mann seine Skalen ausgiebig studiert hat und sich auch nicht scheut, sein Malmsteen-eskes Können auch flächendeckend zu demonstrieren.
Einziges wirkliches Manko von
"Fire Flight" sind die auf die Namen
"Enemy Of My Soul" bzw.
"Princess Of The Night" hörenden zwei Versuche der Band, eine halbwegs akzeptable Ballade auf die Reihe zu kriegen. In diesem Punkt besteht noch absoluter Verbesserungsbedarf. Speziell letztgenannter Titel lässt kein „balladeskes“ Fettnäpfchen aus und hat einen solchen Schlager-Touch (würg!!!), als ob da der Hansi Hinterseer persönlich als Gastschreiber eingeladen wurde.
Als Fazit muss man
Stratosphere aber trotzdem zu einer wirklich sehr guten Platte gratulieren. Handwerkliches Können und das Songwriting sind tiptop. Und ‘ne vernünftige Ballade wird sich für die nächste Scheibe doch wohl auch noch ausgehen.
Empfehlenswert…
Stratosphere -
"The Battle Within"