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Bereits die ersten beiden Schmutzarbeiten "Steelbath Suicide" (1998) und "The Chainheart Machine" (2000) waren nicht gerade von der übelsten Sorte, weshalb sie nie so richtig aus dem Schatten der Folgealben hervor treten konnten, lag vielleicht auch daran, dass die Präsenz über Listenable Records doch noch recht bescheidener Natur war, womit Soilwork wie einige andere Hochkaräter das undankbare Dasein des Geheimtipps fristen mussten. Zumindest bis 2000/2001. Die spielerische Klasse in Bündnis des außergewöhnlichen Songwritings Marke Göteborg blieb aber nicht mehr lange im Underground stecken. Wie, Göteborg? Man kommt nicht umhin, die Mitbegründer At The Gates, In Flames, Dark Tranquiliity oder Gardenian hier und jetzt zu erwähnen, denn von den mittleren Neunzigern weg, war diese, u. a. auch als NWoSDM titulierte, empor kletternde Kreuzung aus tot geglaubtem Death- und hochmelodischen Metal die neue treibende Kraft aus dem Dreikronen-Reich Sverige, die sich Pandemieartig über Mitteleuropa ausbreiten sollte.
Und auch hier waren die spitzfindigen Leute von Nuclear Blast wieder einmal die schnellsten, ehe Soilwork für ihren dritten Stahlnagel mit aufgestocktem Budget in ein Studio gebeten wurden. Natürlich war das nicht irgendeines. Wie zu dieser Zeit symptomatisch, enterten die Herrschaften um Shouter Peter „Speed“ Strid wie gefühlte 95% nahe Mitbewerber das Imperium eines gewissen Fredrik Nordström, die Fredman Studios. Obwohl sich Produzent und Band schon kannten, lag es förmlich in der Luft, dass "A Predator‘s Portrait" eine Art Wendepunkt in der Bandhistorie markieren würde. Nur zwei Jahre später waren Soilwork an der Genre Spitze angekommen. Zum einen hatten Soilwork sämtliche, instrumentale Death Metal Vibes (noch nicht auf Kosten der Aggression) gehörig dezimiert, zum anderen gelang Glatzkopf Peter "Speed" Strid der Wechsel von den noch spärlich präsenten growls zu den (fast) cleanen vocals nahtlos. Ein Wandel, der von sogenannten „Alt Fans“ nicht ohne weiters honoriert wird, ja manchmal sogar als Verrat angeprangert wird. Zudem erwies sich der kompositorische Reifeprozess als unüberhörbar fortgeschritten, ja sogar rockig gestylte Riffs fanden hier Einzug, die trotz der deutlich thrashigen Ausrichtung und latenten Break-Lastigkeit bestens ins Gesamtbild passen. Im Vergleich zu den Genre Kings von In Flames, die wenige Monate zuvor mit "Clayman" ein weiteres Masterpiece des Melodic Death Metals ablieferten, haben Soilwork von Beginn an weniger auf epische Klangkaskaden als auf moderne Vibes und sphärische Stimmung, also gar nicht weit von Fear Factory's Soundvision weg, gesetzt. Da dauerte es nicht mehr lange, bis sich besagte Freunde ebenso in deutlich modernere Gefilde vorwagten (remember "Reroute To Remain"). Dass den Drecksschuftenden für ihre dritte Akkordschicht regelrechte Hits entschlüpft sind, war eigentlich schon vom Vorläufer "The Chainheart Machine" und insbesondere seitens "Bulletbeast", dem zweiten Track, erahnbar, und folglich keine Überraschung mehr. Dieses nicht hoch genug zu schätzende Potential, wessen technisch versierte Musiker erfahrungsgemäß nicht immer beschieden sind, konnte das dazumal in seiner Blüte stehende Sextett auf "A Predator’s Portrait" jedoch in Hülle und Fülle ausschöpfen. Man kann bei Songs wie "Like The Average Stalker", "Needlefeast" und "The Analyst" in der Tat von echten Vollwert-Ohrwürmern und Killersongs sprechen, die selbst eine Dekade nach Release keine Abnützungserscheinungen hervorrufen, einfach zu brillant ist deren Nachgeschmack. Nicht zuletzt dank der infernalen und variantenreichen Klampfen Bedienung des langjährigen Duos Peter Wichers/Ola Frenning sowie der wuchtig-superben Schlagzeug Arbeit von Henry Ranta, gipfeln fast alle der elf dargebotenen Tracks in höchsten Endorphin Entladungen, was auch als große Konstante für vorliegendes Meisterwerk zu verstehen ist, denn bis zum finalen Titeltrack gibt es kein berechtigtes Argument, die rechte Skiptaste befummeln zu müssen. Übrigens ein Qualitätsmerkmal, welches für die beiden Nachfolger "Natural Born Chaos" (2002) und "Figure Number Five" (2003) ebenso ausgesprochen werden muss. Trackliste
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Reviews
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