Dass mehr als 90 Prozent aller Veröffentlichungen in den Müll gehören, lässt sich natürlich über fast jede Musikrichtung sagen. Besonders qualvoll und ärgerlich wird es aber im Melodic Death Metal, wenn identitätslose Trendreiterei und Nachahmertum musikalische Finesse und zeitgemäß-garstige Kompositionen ersetzen.
Zwar bedienen sich die jungen Liechtensteiner
Dark Salvation auch ausgiebig in den Asservatenkammern des modernen Metals und erschaffen schnittige Rhythmen, Twin-Leads und amtliches Gegrunze; schnell, zielsicher und passgenau in auffallend unnerviger deutscher Sprache. Vor allem wissen sie, wie man Wiedererkennung, Hooklines und Erinnerungsmotive so buchstabiert, dass Plattenfirmen nicht umhin können, ihre Songs ins formatierte Programm aufzunehmen. Nicht wegweisend oder originell, alles schon mal dagewesen – aber selten so frisch, so eingängig, so mitreißend wie hier.
Ihr erstes, selbstveröffentlichtes Album
"Bärgthron" ist ein musikalischer Ausflug von Malmö über Göteborg nach Stockholm. Mitfahren lohnt sich! Dabei werden Erinnerungen an die frühen Tage einer Band wie
In Flames wach, in denen sie durch ihre mitbestimmende Pionierarbeit einer ganzen neuen Generation den Stempel aufdrückten und die momentan noch vertragslosen Kulissenschieber im Spiel der Großen benötigten hier ebenfalls nur wenige Mittel, um starke Bilder zu erzeugen;
Dark Salvation lassen auch Dank der fetten Produktion von V.O. Pulver und dem Semi-Hit
"Prophezeiung" das ganz große Besteck aufdecken.
Man kann über vieles diskutieren, über diese großartige Leistung sicher nicht.
Dark Salvation, Ihr könnt euch selber ein bisschen gratulieren.