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9.0
"The Third Dark" - dieses Einstandsalbum gehört definitiv zu den Sternstunden in Sachen Progressive/Alternative/Indie Rock und läuft auch heute noch regelmäßig in den vier Wänden des Schreiberlings. Das außergewöhnliche, ästhetische Feeling und der Hang zum Filigranen, welches das Londoner Quartett in seinen Kompositionen zum Ausdruck bringt, entspricht nicht selten einem seelischen Fußbad und sollte in jedem halbwegs vernünftigen Scheuklappenlosen Haushalt seinen Stammplatz haben. Das mehr als ausführlich verfasste Review von ex-Redakteur Mario zeigt auf, warum und weshalb.
Verstärkt auf Electronic-Elemente haben die Experimental-Freaks eigentlich schon auf dem für mich weniger zugänglichen – aber deshalb nicht schlechten – Zweitling "Amor Vincit Omnia", welcher der Kapelle ein noch lauteres Echo seitens der Alternative-Szene bescheren sollte, gesetzt. Für meine Auffassung wurde das gute Ding einfach eine Spur zu sperrig kreiert, um es mit gleicher Überzeugung wie besagtes Debüt zu kaufen. Aber gestern war gestern und heute ist heute. Nun ist diese moderne Anreicherung im Sinne diverser Soundsamples, Drumloops und sonstiger Ingredienzien anno 2010 zwar wieder vor Ort, aber dieses mal wesentlich songdienlicher, möchte fast sagen, dass sich Pure Reason Revolution schon in Richtung Dancefloor/Hip Hop bewegen … wie? Dancefloor? Hip Hop? Genau. Aber wie geil dieses Experiment in Bündnis krachender Gitarren und geschmeidigen (Vocal-) Harmonien auf "Hammer And Anvil" funktioniert, ist schier phänomenal. Electro Metal à la Prodigy (remember: "Firestarter") ist ein wager Vergleich, am ehesten träfe dies noch am straigthen, von Off-Beats dominierten Startsong zu. Dieser nennt sich, oh welch Zufall, "Fight Fire" und zündet dementsprechend pfeffrig und zugleich Trance-artig los, um den Hörer für die nächsten vierzig Minuten zu zeigen, wie Elemente aus solch differenten Ligen der Depeche Modes, Elos, Fleetwood Macs und Smashing Pumpkins fusioniert werden, um daraus ultimative Ohrenschlecker durch die Galaxie zu jagen, die weit mehr als die Summe ihrer Einzelteile ergeben. Vor allem Depeche Mode-artige Kühlbox-Vibes schimmern fast in jeder Nummer durch, erhalten jedoch spätestens bei Einsetzen der gleichzeitig Herz erwärmenden Vocals von Miss Chloe Alper ihr ganz individuelles Profil – Wahnsinn, was für ein bezauberndes Timbre! Und spätestens, wenn Gitarrist Jon Courtney das Duett mit Lady C. anstimmt, ist Gänsehaut angesagt - das wären wiederum die dezenten Affinitäten zu den Siebziger/Achtziger Helden Fleetwood Mac. Highlight ist demnach so gut wie jeder Track, aber speziell "Patriarch" und "Valour" seien hier als ganz besondere Wonnepropfen genannt. Pure Reason Revolution werden stets neue Ufer erkunden. Somit läuft die Band Gefahr, Fans aus Rockkreisen wie im vorliegenden Fall zu verlieren, andererseits kann man jene Risikobereitschaft nur bewundern. Also: Kein Stoff für Heavy Metal Puristen, die zeitgemäße Töne meiden wie Vampire das Tageslicht oder der Teufel das Weihwasser. Für open minded people jedoch eine sinnvolle Investition bzw. die Möglichkeit, den musikalischen Horizont zwischendurch zu erweitern. Denn es ist eine intensive Entdeckungsreise durch verschiedenste Genre: von Rock über Alternative bis Progressive, von Ambiente über Trance bis Wave - der Songfokus bleibt dabei stets geschärft. Pure Reason Revolution schöpfen aus dem Vollen, überzeugen einmal mehr durch souverän-tiefgehendes Songwriting und legen eines der essentiellsten Werke des Jahres und vielleicht sogar so etwas wie ihr eigenes "Dark Side Of The Moon" vor. Really great stuff! Trackliste
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Reviews
02.09.2020: Eupnea (Review)28.02.2007: The Dark Third (Review) News
03.06.2022: Zeigen den "Dead Butterfly" Clip 31.03.2020: Vorgeschmack zum Comebackalbum 11.11.2010: Zum "Armistice Day" Freedownload 02.10.2010: "Hammer And Anvil" erscheint am 18.10.! |
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