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Cover  
Joe Satriani - Surfing With The Alien (CD)
Label: Relativity Records
VÖ: 1987
Homepage | MySpace
Art: Classic
Richman
Richman
(42 Reviews)
Schneller, höher, weiter! Wir schreiben das Jahr 1987. Am Metal-Firmament wetterleuchten Whitesnakes "1987" (zum Classic) und Def Leppards "Hysteria" (zum Classic). Aus dem Radio traellern "Walk like an Egyptian" und Madonnas "La Isla Bonita". Im Kino nervt, wir erinnern uns mit Schaudern, "Dirty Dancing".

Und dann, man war gerade dabei Michael Jacksons "Bad" zu verarbeiten, knallt Joe Satriani dem Freund der sechsaitigen Gitarrenkunst ein Hammer-Album vor den Latz, dass sich die Balken biegen. Bis dato nur ein Silberstreif am Gitarren-Horizont, durchbricht "Satch" mit "Surfing with the Alien" - gewissermaßen aus dem Stand - die Schallmauer.

In der Musikszene von San Francisco war der Name Satriani längst Programm, zählten doch in den frühen 80igern keine Geringeren als Kirk Hammett (Metallica), Larry "Ler" LaLonde (Possessed und später Primus), Alex Skolnick (Testament), und Steve Vai (Frank Zappa, David Lee Roth) zu seinen Schülern. Zuvor hatte Satch im Jahr 1985 eine EP "Joe Satriani" (Auflage 500 Stück) veröffentlicht. So richtig hellhörig wurden Aficionados feiner Gitarrenkunst aber erst bei seinem Debut "Not of this Earth" im Jahr darauf. Die Schatten des Debuts waren groß. Manche Kritiker zweifelten, ob Satch den hohen Erwartungen beim zweiten Album gerecht werden könne. Doch als das Werk im Oktober auf die Ladentische der Plattenläden knallte, war mit einem Schlag klar wo der Hammer hängt, ähem, ... wer hier das schnellste Board reitet. Mit "SwtA" gelang es Satriani als erstem Rockgitarristen mit einem Instrumentalalbum die "Billboard Top 200 US-Charts" zu knacken. Immerhin, Patz 29!



Gleich bei den ersten drei Songs brettert Satriani im Tieflug über den Hörer hinweg: "Surfing with the Alien", "Ice 9" und "Crushing Day" ... erst bei "Always with Me, Always with You" kommt man erstmalig zum durchatmen. "Satch" packt auf "SwtA" dabei so ziemlich alles aus, was das Arsenal sechsaitiger Handwerkskunst so hergibt: Blues-Licks on Steroids, furioses Tapping, halsbrecherische Legato Läufe, abgefahrene Whammy Bar Dives ... Der eine oder andere Einsatz des Schlagzeugcomputers sei Satch im Nachhinein verziehen.

Bereits nach dem ersten Durchlauf konnte man mit gutem Gewissen sagen: "SwtA" würde das Musik-Universum hofnungsvoller Saitenhexer nachhaltig erschüttern. Produziert von Joe Satriani und John Cuniberti, überzeugt vor allem die stilistische Bandbreite des Albums. Neben Up-Tempo Krachern wie "Surfing with the Alien" oder "Satch Boogie", featured das Album auch exotisch anmutende Tracks wie "Crushing Day" und "Lords of Karma". Melodiöse und ruhigere Nummern wie "Always with Me, Always with You" und "Echo" sorgen für die nötige Abwechslung und zeigen einmal mehr Satrianis Ausnahmetalent nicht nur als Musiker, sondern auch als Komponist. Erwähnenswert auch "Midnight", das mit seiner Tapping-Technik einen leichten Touch von lateinamerikanischem Flair vermittelt.

Interessantes Detail am Rande: das Cover stammt aus der ersten "Silver Surfer" Ausgabe aus dem Jahre 1982. Angeblich wurde John Byrne, der Zeichner, weder gefragt, ob das Bild verwendet werden dürfte, noch hat er angeblich jemals Tantiemen dafür gesehen. In den Liner Notes zum Album ist jedoch ein "Marvel Characters, Inc. - Copyright" angeführt, was wohl impliziert, dass das Bild mit Erlaubnis des Verlags verwendet wurde ... Fest steht jedenfalls, dass hier Musik und Artwork perfekt miteinander harmonieren und sicher den einen oder anderen auf den ansonsten eher sperrigen Marvel-Superhelden aufmerksam gemacht haben.

Auch mehr als zwanzig Jahre nach der ersten Veröffentlichung beeindruckt, bei aller technischen Rafinesse, noch immer Satrianis Musikalität. Heute unvorstellbar, erfreuten sich Songs wie "Satch Boogie", "Always with Me, Always with You", zumindest in den USA beständigen Airplays im Radio. Selbst hartgesottene Verweigerer sechsaitiger Shredkunst - hat hier jemand Mike Varney gesagt? - nahmen vorzugsweise die ersten drei Songs gerne in ihre Playlists mit auf. Dabei war "StwA" beileibe nicht das erste Instrumental-Rockgitarren Album, aber es war mit Sicherheit das Erste, welches das Genre einem breiteren Publikum zugänglich machte.



Abschliessend bleibt nur zu sagen: Gäbe es hier eine Wertung, es müssten mindestens zehn fette Humbucker sein - mit Mascherl!

Fans des Albums sei vor allem die 20th Anniversary Epic/Legacy Edition aus dem Jahre 2007 ans Herz gelegt. Das Remastering kommt gut und haut bei dem einen oder anderen Song nochmal ordentlich den Nachbrenner rein. Als Schmankerl gibts dann noch eine DVD mit einem Auftritt beim Montreux Jazz Festival aus dem Jahr 1988, aufgenommen in den frühen Morgenstunden, mit Stu Hamm am Bass und Jonathan Mover an den Drums. Ach, selige Achtziger, wie wir eure Modeperlen und die (volle) Haarpracht vermissen ...!

So gesehen war 1987 ein gutes Jahr ... Wers nicht glaubt: 1987 prügelten sich Mel Gibson und Danny Glover in "Lethal Weapon" , gerne erinnern wir uns, erstmalig durch LA ...
Trackliste
  1. Surfing with the Alien
  2. Ice 9
  3. Crushing Day
  4. Always with Me, Always with You
  5. Satch Boogie
  1. Hill of the Skull
  2. Circles
  3. Lords of Karma
  4. Midnight
  5. Echo
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