„Three brothers – one band! United by blood, metal and Rock’n’Roll“ heißt es da auf der Rückseite der Promo des Gebrüder-Trios Beselt aus der Kreisstadt Ettlingen nahe Karlsruhe.
Sons Of Sounds ist der Name dieser Truppe, dessen Mitglieder – eigentlich der Lebenstraum eines jeden Rock’n’Roll-begeisterten Vaters - doch tatsächlich vollzählig im gleichen Haushalt in die Windeln gekackt hat. Die E.P.
"Bound In Sound" stellt nun also nach dem letztjährigen Debütalbum
"Brutality Of Life" den zweiten studio-technischen Output der Band dar. Hören wir also mal rein…
… na ja, das Fazit über
"Bound In Sound" fällt dann doch etwas zwiespältig aus. Handwerklich durchaus in Ordnung fehlt es den 4 Songs, die sich überwiegend hardrockig mit gelegentlichem Metal-Einschlag präsentieren, plus dem
Rolling Stones-Cover
"Paint It Black" (ist eine Cover-Version auf einer E.P. grundsätzlich notwendig?) schlicht und einfach an den notwendigen Songwriting-Skills. Während
"Are You Ready",
"Brutality Of Life" und ansatzweise auch noch
"Troublemaker" auf niedrigem Niveau halbwegs zu gefallen wissen, ist
"High Speed Rock&Roller Girl" ein audiophiles Ärgernis der besonderen Art. Hektisch und unausgegoren riffen sich die Herren durch einen echt grottenschlechten Song, in dem die sogenannten Background Vocals das (negative) Sahnehäubchen darstellen. 1, in Worten „eine“, lausige, dünne Stimme gibt’s da zu hören. Und wenn ich dann auch noch lese, dass Mr. David Readman in den Produktionsprozess involviert gewesen sein soll, dann schwillt mir meine Stirnader auf Gehirnschlagdicke an. Der „Produzent“, der dies verbrochen hat, gehört lebenslang von den Reglern eines Studios entfernt, wobei es wahrscheinlich müßig zu erwähnen ist, dass die Produktion allgemein sehr dünn und kraftlos ausgefallen ist. Und Textzeilen wie „Do you wanna fuck with me tonight“ sind vielleicht bei Proberaum-Partys noch ein alkoholschwangerer Schenkelklopfer, im echten Business ist das aber vielleicht noch beim Vince Neil oder beim Bret Michaels aus Hollywood im Backstage-Bereich akzeptabel, vom jugendlichen Roman aus Baden-Württemberg jedoch zu 100 Prozent verzichtbar.
Tja Jungs, auch wenn es vielleicht etwas hart klingt, aber ob’s für
Sons Of Sounds mit Leistungen wie auf
"Bound In Sound" zu mehr als einem schönen Hobby reicht, bezweifle ich stark. Um auch nur ansatzweise auf den nächsten Karriere-Level, auch wenn ihr schon eine kleine US-Tour hinter euch habt, zu gelangen, bedarf es schon einer enormen Steigerung vor allem im Bereich Songwriting. Ich würde mich aber trotzdem für euch freuen, wenn ihr mich eines Besseren belehren könntet. Viel Glück dabei.
Sons Of Sounds -
"Are You Ready"