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7.5
Relinquished, so nennt sich ein Quintett aus dem Tiroler Unterinntal mit scheins großen Ambitionen. Anders lässt sich kaum erklären, dass man gleich bei seinem ersten Anlauf nicht nur progressive und dunkle Klänge nahezu meisterhaft in Szene setzt, sondern dazu noch mit einem 55 minütigen Kaliber von Konzeptalbum auffährt, welches tiefe Einblicke in die Welt einer (verwundeten) Seele offenbart.
Der Grad, seinen eigenen künstlerischen Ansprüchen gerecht zu werden und gleichzeitig den Konsumenten samt den miteinhergehenden Komplexitäten nicht zu überfordern, ist bekanntlich sehr schmal. Doch die fünf aus dem Raum Kufstein scheren sich nahe zu einen Dreck drum, um durch ihre glatte Entschlossenheit und Vision den Hörer erst recht in ihren Bann zu ziehen. Zum Nebenbeihören eignet sich diese Achterbahnfahrt wohl kaum, man würde viele Details dieser akribisch werkenden Kerle überhören, zudem dieses Kleinod seine ganze Wirkung nur allmählich zur Entfaltung bringt. Das Wechselbad aus verträumten, Lethargie durchtränkten Momenten und aggressiven, voran peitschenden Hieben ist an und für sich keine große Innovation, jedoch inszenieren die fünf talentierten Jungspunde ihren Mix aus Dark, Progressiv und Death Metal mitunter derart intensiv und exzellent, dass man die oder andere Stelle des überflüssigen Ballasts ("Complete Mental Vacuity") gern verzeiht. Vor allem das sich gegen Ende vehement gipfelnde "Padded Cel" und wegen seiner (Jazzartigen) Verspieltheiten saugeile "Rehabilitated" verlangen Aufmerksamkeit, aber auch nicht weniger staunendes Kopfnicken ab. Immer wieder gehen Relinquished an einen Punkt des maximal Zumutbaren, um im nächsten Augenblick aus jener schmerzhafter Verzweiflung und Ohnmacht auszubrechen. Passend hierzu versteht es auch Frontman Sebastian Bramböck, der jeweilgen Stimmung - sei es mal durch Flüstern, Growlen oder gar Röcheln - den Stempel kongenial aufzudrücken. Der Track "Four Obstacles" ist auch so ein Beispiel, das durch fantastische Hooklines und - viel wichtiger - eine bedrückende und zugleich immens anziehende Aura "flasht". Jedoch entpuppt sich die Instrumentalnummer "In Ashes" als der geheime Favorit, weil Relinquished hier so etwas wie eine zwielichtige Atmosphäre zu erzeugen wissen, der Worte zu geben, nahe zu unmöglich ist. Musik unter die Haut geht? Jawohle. Fazit: Ein ernst zunehmendes Lebenszeichen aus der Heimat und ein Statement, das sich ebenso international nicht verstecken braucht. Relinquished schaffen via "Susanna Lies In Ashes" jedenfalls einen gehörigen Satz nach vorne, an dem andere selbst nach mehreren Anläufen scheitern würden. Der Mut und das Selbstvertrauen, sein ganz eigenes Ding ohne Kompromisse so beinhart durch zu ziehen, verdient Respekt. Dennoch glaube ich, dass in dieser Combo noch viel mehr Potential steckt, als es hier (bei allen Lobsängen) den Anschein hat - eine Höchstbewertung lauert im Schatten der Zukunft. Trackliste
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