Jep, das Gerocke ist riffig und groovy. Simpel und straight eruptieren die zehn dargebotenen Songs der vier Schweden aus den Speakern, die gut und gerne auf Eierloses Gezirpe, Bombast-Zucker-Metal und Keyboard-Kleisterein zu verzichten wissen. Fünfzehn Jahre nach der Bandgründung
Lovehandles' wurde es also höchste Zeit, sein Debüt unters verstromte Volk zu bringen.
Ein merklicher Einschlag von den Sauf-und-hau-drauf-Barden
Black Label Society und den deutlich größeren Landsmännern
Mustasch einerseits, ein ganz dezenter Hauch von Grunge Marke
Pearl Jam andererseits – das ist Daumen mal Pi die Formel, nach der
LoveHandles zocken und um jegliche Experimente einen kapitalen Bogen machen. Innovativ ist das alles natürlich nicht, aber irgendwie doch charmant und unterhaltsam, vor allem die nasale Stimme von Fronter Johan Widerberg, der genug Dreck auf seinen Stimmbändern herumschleift. Übrigens wird der Stil von der Kapelle selbst als
"Sumorock" beschrieben. Zum Großteil gelangen die durchaus gut produzierten Songs schnell in den Refrain und damit in die Ohrwurmtauglichkeit, obschon mitunter zu plump (
"Deaf, Dump And Blind") der ein oder andere Singalong um die Ecke rauscht. Macht unterm Strich nix, denn mit den fetzcoolen RotzRockern
"I Hate!",
"Me, Myself And I" und
"I Don’t Care (Who You Are)" haben
LoveHandles drei rassige Kracher im Talon, die man nicht alle Tage aus dem Ärmel schüttelt. Bitte antesten.