In den frühen 90ern war Heavy Metal durch Grunge weltweit aus dem Rampenlicht wieder in den Underground gedrängt worden. Für viele Sammler und Jäger ungehobener hartmetallischer Notenschätze ist diese Zeit natürlich besonders interessant. Aufgrund der medialen Umstände gingen viele Veröffentlichungen dazumal einfach unter. So auch die genialen Releases von Hellhound Records. Bekanntere Releases des Kultlabels wie der Count Raven-Backkatalog wurden bereits zur Freude aller Fans vor einiger Zeit rereleased. Weniger bekannte Perlen wie z. B. das 94er Album
"The Passage" von
Iron Man aus Maryland werden erst jetzt – sieht man mal von der Miniauflage auf Leaf Hound Records aus Japan ab - von Shadow Kingdom Records wieder veröffentlicht.
Iron Man sind die Band des
farbigen Saitenhexers und Black Sabbath-Fans Alfred Morris und bescherten der kleinen aber fanatischen Doom-Gemeinde in wechselnden Besetzungen Alben wie
"Black Night",
"Generation Void" und eben vorliegendes
"The Passage". 2007 feierte die Band dann mit der EP
"Submission" und dem 2009 folgenden Comeback-Album
"I Have Returned" ihre Auferstehung. Und am kommenden
Hammer of Doom-Festival wird die Bands sogar
erstmals in Europa auftreten.
"The Passage" atmet mit jeder Note den improvisatorischen Freigeist der 70er. Donnernde, schweißtreibende Lavariffs, die natürlich auch aus der Feder von Tony Iommi hätten stammen können und ein charismatischer Sänger, der mit seinem beschwörenden Gesang bodenständige Themen im Fantasymantel predigt. Auf dem von einer mächtig tighten Rhythmustruppe dicht gewobenen Soundteppich breitet Mr. Morris seine ekstatischen, wilden Soli aus. Alles klingt extrem authentisch und rau, wild und ungezügelt. Traditioneller Doom Metal könnte nicht besser klingen und Kennern wird schnell klar, woher Leute wie Albert Witchfinder (ex-
Reverend Bizarre) einen Teil ihrer Inspirationen beziehen.
Iron Man sind keine Hippie-, Blues- oder Stonerrock-Truppe. Alfred Morris und seine Kumpanen sind Metal durch und durch.
Fans von
Count Raven,
Saint Vitus und Co. müssen hier zuschlagen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die CD noch um den
raren Promoclip von "Iron Warrior" erweitert wurde und Shadow Kingdom sich nicht lumpen ließen und auch noch eine
DVD beigepackt haben. Diese enthält einen
kompletten Auftritt der Band aus dem Jahr 1999, sowie vier mit diversen Gastkünstlern gezockten
Sabbath-Covers vom „Black Sabbathon“-Festival aus demselben Jahr. Somit wird das Audio/Video-Paket auch für Metalarchäologen interessant. Und für Doomkenner, die das Original nicht besitzen, ist
"The Passage" natürlich der ideale Appetizer für dem Auftritt am
Hammer of Doom-Festival.
In diesem Sinne: "Doom or be doomed!"