Aufmerksame Langzeitkonsumenten werden sich noch an die Bayern von Darkseed erinnern, hatten die Düstermetaller mit "Spellcraft" (1997) oder "Diving Into Darkness" (2000) doch zumindest zwei überdurchschnittlich gute Alben zu bieten. Nachdem nun also jahrelang Schicht im Düsterschacht war, raffen sich Darkseed ohne ihren Hauptsongwriter und Frontman Stefan Hertrich auf um wieder Fuß zu fassen und es scheint ihnen zu gelingen. Drummer Harald Winkler hat nun den Sängerposten draufgepackt bekommen und er macht seine Sache ausgesprochen gut. Darkseed spendieren mit "Poison Awaits" ein ebenso zeitgemäß, wie zeitloses Gothic Rock / Dark Metal Album. Die Rhythmen und Melodien flocken dabei ausgesprochen ungezwungen und locker in die Lauscher, die Melodien wirken schlüssig und die Refrains gehen ins Ohr. Um nicht zu sehr dem Kitsch oder Pop zu verfallen lassen die Jungs neben der immerwährenden Elektronik konstant metallische Gitarren braten. Nummern wie "Roads", "Incinerate", "Black Throne", "King Is The Sun" oder "A Dual Pact" sind nichts Anderes als gute Düster Rock Nummern mit Tanz- und Ohrwurmfaktor. Keine Megahits, nicht Besonderes und schon gar nicht charismatisch, aber dennoch angenehmer Stoff und ebenso wie die etwas klebrig aber gute Halbballade "Poison Awaits" absolut gelungen und reif für mehrfache Hördurchläufe.

Darkseed haben mit "Poison Awaits" ein feines Comebackalbum am Start. Ein Album das ihre alten Fans sicher begeistern wird und all jene, die sich ihren Dark Rock/Gothic Eintopf gern mal mit üblich Verdächtigen a la Sundown, Negative, Sentenced, HIM und natürlich den immer wieder durchschimmernden Paradise Lost (in ihrer Phase von 1997 bis 2002) würzen wollen, können auch gern mal reinhören.