White Skull-Bassist Steve Balocco steht mit seiner Band
Bad Bones mit Album Nummer 2
"A Family Affair" vor der Tür und bittet um Einlass in die umfangreich sortierten heimischen CD-Regale. Das italienische Trio hat sich rauen, erdigen Hardrock zur Spielwiese gemacht. Leihen wir dem Album also mal ein Ohr…
… tja, sehr zwiespältig fallen die akustischen Tatsachen, die mir da aus den Boxen entgegen schallen, aus. Die 12 Kompositionen auf
"A Family Affair" sind bestenfalls als „ganz nett“ zu bezeichnen. Biedere, austauschbare und absolut höhepunktlose Tracks geben sich auf diesem Album die Klinke in die Hand. Dass eine deftigere Herangehensweise auch im Hardrock-Bereich durchaus Sinn machen kann, haben schon vor 20 Jahren Bands wie z.B.
The Almighty mit Kult-Fronter Ricky Warwick bewiesen – wenn das Songwriting dann aber höchstens Regionalliga-Niveau erreicht, hat man ganz einfach von Anfang an schon verloren.
Sänger Balocco versucht - mit zum Teil heftigem italienischen Akzent und speziell in den ruhigeren Passagen mit deutlichen stimmlichen Defiziten behaftet – mit einer energiegeladenen Darbietung, die stimmlich als eine Mischung aus dem bereits erwähnten Mr. Warwick und dem guten alten Lemmy beschrieben werden kann, die Kastanien noch aus dem Feuer zu reißen. Aber abgesehen von einigen wenigen Achtungserfolgen (
"Road To R’n’R",
"With The Lights Off") ist auch dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt.
Was mich persönlich an dem Album am meistens stört, sind die unkoordinierten Background Vocals auf dieser Scheibe. Dagegen bin ich absolut allergisch. Ich zitiere mich dazu aus einem früheren Review selbst: „Fette Backgrounds sind in diesem Genre unverzichtbar. Die müssen einen wegblasen. Die hier produzierten Backgrounds erfüllen diesen Zweck gar nicht und eigentlich muss man sie als amateurhaft bezeichnen. Warum? Ganz einfach. Anstatt einige Stimmen perfekt arrangiert, auf den Punkt genau eingesungen zu kombinieren und damit den erforderlichen Druck zu erzeugen, ähneln diese Backgrounds mehr einem Wirtshausgegröle. Unkoordiniert, der Einsatz nie gemeinsam auf der Eins und damit verschwommen anstatt mächtig, lasch anstatt druckvoll.“ Amen…
Als Fazit bleibt, dass
"A Family Affair" ein halbgares Album geworden ist, dem schlicht und einfach die guten Songs fehlen. Wer wirklich guten Hardrock hören will, dem hat das Jahr 2010 ohnedies schon einiges geboten und ist daher nicht auf Durchschnittsware wie diese angewiesen.
Bad Bones - Promoclip