Circa Survive … auch noch nie gehört? Gut, dann bin ich wenigstens nicht der Einzige. Ein Zufallstreffen mit Forumgast Glassprisoner im Media Markt und dessen Empfehlung sind die Vorgeschichte zu der dritten LP der jungen aufstrebenden US Kapelle. Nun ja, der erste Kontakt mit
"Blue Sky Noise" entpuppte sich vor Ort dann mal nicht so umwerfend ... und dennoch, war da doch ein bestimmter, verborgener Reiz - der Charme wieder einmal.
Und ja, nach den ersten Aufwärmerunden sei gesagt, dass diese fünfköpfige Band in der Tat Klasse besitzt und nicht zu Unrecht für das vieler Orts hoch gelobte Debütalbum
"Juturna" mit einem Majordeal belohnt wurde. Knackiger Alternative Rock ist es nämlich, welcher durch ganz dezente Progressiv Elemente und Posthardcore Vibes angereichert mitunter äußerst dynamisch aus den Speakern donnert. Klar, in Punkto Vocals fallen dem geneigten Hörer zunächst mal die gesanglichen Reminiszenzen zu
Rush‘s Geddy Lee und Claudio Sanchez von
Coheed And Cambria auf, bei welchen sich vermutlich die Geister scheiden, aber hier, zu den spritzigen, durch die Bank smart arrangierten Tracks perfekt harmoniert. Frontman/Womanizer Anthony Green kann aber auch anders; wenn es nämlich drauf an kommt, wird dessen Organ schon mal aggressiver, was die jeweilige (Gesamt-) Stimmung dementsprechend verschärft. Dank des raffinierten Songwritings lässt die Scheuklappenlose Union bei keinem einzigen Track Langeweile oder Schwächen aufkeimen. Eher im Gegenteil: die kleinen Pointen vor allem in der Gitarrenabteilung (zu einem Gutteil akustisch bzw. nur angezerrt) verleihen dem Album die nötige Würze, die die Rockszene so bitter notwendig hat.
Zwar nicht immer 100% Hittauglich, aber zumeist Hitverdächtig. Vergleiche? Gar nicht so einfach. Fans von den besagten
Coheed And Cambria, den genauso unkonventionell drauflos spielenden
Dredg oder meinen australischen Lieblingen
The Butterfly Effect wird das sympathische Quintett aus Philadelphia ohnehin ein Begriff sein, ansonsten gilt es, bei
"Blue Sky Noise" kräftig rein zu schmecken.