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8.5
Wie bereits im ausführlichen Thunderstorm Interview mit Fabio Thunder besprochen bewegt sich der Italiener mit seiner Hauptband und derem aktuellen Release "Nero Enigma" (zum review) trotz unbeirrt doomigen Einflüsse immer mehr Richtung klassischen Metal. Sein im damaligen Plausch angekündigtes neues Baby Temple Of Pain hingegen macht hingegen keinerlei Kompromisse.
Hemmungslos, wehklagend und fast schon schmerzhaft ist es, wie Fabio auf dieser nur vier Songs enthaltenen, jedoch immer noch knapp 35-minütigen Orgie des Doom die Trademarks eines Genres zitiert, ohne auch nur zu einer Sekunde vom dunklen Pfad abzukommen. Temple Of Pain setzen genau dort an, wo das Thunderstorm Debüt "Sad Symphony" einst begann und wo Bands wie Solitude Aeturnus oder Abstrakt Algebra nahezu an ihre Grenzen stoßen. Das frostige Intro öffnet das Tor zu einer Welt voll Finsternis, Trübsal und Schwärze, während mich der morbid schleppende Titelsong mit monströser Kraft und purer slow-mo-Verzweiflung an den nächsten Pfahl kettet. Wie ein Untoter krabbelt diese EP aus den Boxen. Zäh und zermürbend stellen sich vier abgrundtief traurige und konsequent morbide Doom Lawinen mit Überlänge vor. Getragen von schlürfenden Gitarrenwänden und gewohnt starken Vocals zwischen Furcht einflößend und wehklagend entpuppt sich Temple Of Pain als absolute Underground Perle. Man muss schon ein verdammt geeichter Doom Fan sein, wenn man sich zu Sterbegesängen wie dem fast schon morbid und vernichtende düsteren "When Death Loses Control", dem sehr persönlichen "Insomnia" oder "Witchmaster" in die Knie begibt. Temple Of Pain werden ihrem Namen vollends gerecht. Es ist fast schon schmerzhaft, wie trist hier gedoomt wird und trotz einiger wunderschöner Harmonien und Gitarrenmelodien ist dieser 5-tracker ein einziger schwerer Hieb mit dem tiefschwarzen Kreuze. Das Solodebüt von Fabio ist mehr als gelungen. Die Songs sind episch und mächtig. Der Sound rau und druckvoll und für Fans von Thunderstorm sind Temple Of Pain ebenso ein absoluter Pflichttermin wie für alle Doom Jünger dieser Erde. "Lord Of the Undead Knights" ist ein einziges Begräbnis! Ein Abgesang in tiefster Dunkelheit und Beklemmung. Ein Trauerfest an dem Doom Jünger ohne Wenn und Aber teilhaben müssen. Das ist eine Frage der Pietät! Trackliste
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