Wenn im Hause Darkscene eine Promo eintrudelt, auf der riesengroß der Bandname
The Glitterati prangert, dann weiß unser Cheffe instinktiv, welche redaktionsinternen Vertriebswege in der Folge zu aktivieren sind. Und siehe da, schon rotiert Album Nummer 2 mit dem Titel
"Are You One Of Us?" der UK-Sleazer aus Leeds in meinem Player.
Wobei man als aufmerksamer Hörer sofort positiv vermerken muss, dass dieses britische Quintett weder dem klassischen Hollywood-Sleaze der 80ies noch der aktuelleren Variante aus Schweden der Marke
Hardcore Superstar,
Crazy Lixx,
Gemini Five und Konsorten zu 100% frönt, sondern dem althergebrachten Sound-Rezept dieses Genres die Trademarks kontemporärer Brit-Bands und eine kleine, aber feine Prise an Punk-Elementen hinzufügt. Und so überrollt den Hörer – speziell auf der A-Seite dieses Albums – eine Dampfwalze an verschwitzt-dreckigen, räudigen, arschtretenden Mega-Hits der Marke
"Right From The Start",
"Fucks Me Up",
"Fight Fight Fight" oder
"Too Many Girls", dass beim Rezensenten die Tafel mit der Höchstnote 10 seit langem wieder einmal verdächtig nahe rückt, wäre da nicht die zwar weiterhin tadellose B-Seite des Albums, auf der man die zuvor gezeigten Hitqualitäten, die Treffsicherheit und auch diese gewisse Unverwechselbarkeit leider kaum mehr antrifft.
Obwohl den
Glitterati's in der zweiten Halbzeit etwas die Puste ausgeht, sollte jeder Sleaze-Freund aufgrund des fulminanten, mehr als zwingenden Songmaterials der ersten 50% von
"Are You One Of Us?" den käuflichen Erwerb dieses Albums definitiv in Erwägung ziehen.
Aufgrund des Fehlens eines offiziellen Video-Clips gibt’s anschließend eine coole Live-Version von
"Fucks Me Up" aus dem Key Club in L.A. zu sehen: