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7.5
Nachdem ich mir Tom's Review zum 2006er Debüt des Quartetts eingetreten habe, ist der Versuch, möglichst Vorurteillos an das zweite Werk dranzugehen, nicht mehr ganz ungetrübt. Der Suggestion zum Trotz kann ich den neuen zehn Phonkreationen der Mailänder dennoch einiges abgewinnen, zumal der Weg zur Eigenständigkeit ohnehin ein langer ist. Ein ungeschriebenes Gesetz, dass für alle Kapellen da draußen gilt.
Die Grundrezeptur aus gängigem MTV gestylten Gothic Rock, teils dominanten Electro-Sounds sowie dezenten Alternativ-Vibes hat sich anno 2010 natürlich kaum verändert. Genretypisch beginnt das Album mit einem von Electronic-Samples unterlegten spoken words Intro, um dann in ähnlicher Weise wie Within Temptation - sprich bombastisch und episch (what else?) - den Einstieg "The Other" zu vervollständigen. Ein gut gewählter Opener, der noch lange nicht das ganze Repertoire des Albums repräsentiert. Frontmieze Francesca Chiara ist bei guter Stimme mit reichlich Sexappeal, obschon sowas wie Originalität eher nachhinkt. Auch der Folgetrack kann was: "And Scream" huscht in Him Manier durch die Botanik und zielt durch seinen Hitverdächtigen Refrain schön auf den Punkt. Nun, auch namhafte Referenzbands wie Evanesance und Lacuna Coil müssen zwangsläufig genannt zu werden, deren Schaffen bzw. Inspiration speziell bei den Liedern "Warriors" oder "Your Fire" eine klare Sprache sprechen. Dass es im Weiteren zu einer (gewagten) Huldigung des King of Pop in Form von "Thriller" an Position 6 kommt, sollte man The Lovecraft ein Jahr nach dessen Tod nicht verübeln, zumal der frühe 80er Klassiker originell umarrangiert wurde - ich sag mal, der gute Michael Jackson kann getrost seine derzeitige Lage beibehalten. Zu den ganz starken Momenten des Albums gehören gewissermaßen die pompös inszenierten Balladen "Fade" und "Outsider" welche gen Finale ein paar Streicher bereit halten sowie das leicht verspielte, tadellose "Get Outta Here". Metier-bedingt braucht man in Sachen Produktion keine Kratzbaum Qualität erwarten, der geradezu explodierende Sound ist nicht weniger E-Stoff geimpft als der Erstling, was angesichts der Ausrichtung auch gar nicht groß anders sein soll. Fans ob genannter Gruppen sollten "Soul Saliva" Gehör schenken, denn wenn auch noch nicht alles glänzt, was Gold ist: der Vierer hat durchaus Potenzial und einige coole Songs in petto! Trackliste
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