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Cover  
Touch The Spider! - Tales Of Woe (CD)
Label: Eigenproduktion
VÖ: 26.03.2010
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
4.0
Der Schwarzwald im Baden Württembergischen ist ja bekannt für seine reizende Landschaft, seinen lockerflockigen Beiname-Kirsch-Törtchen und der einen langwierigen Klinikserie, die in den Achtzigern bei empfänglichen, zumeist reiferen Damen wegen eines gewissen Herrn Henn zu feuchten Schlüpfern und folglich ZDF und Co. zu Topeinschaltquoten verhalf, bevor das Traumschiff Aböse leistete.

Dass inmitten einer solch scheins heilen Welt auch spartanischer Doom Metal zelebriert wird, mag man da zunächst nicht so recht glauben. Dabei handelt es sich um ein Duo, das mit den bemerkenswerten Pseudonymen "Unholy Ghost" und "Cosmic Energy" aufwartet und den Schicksalsbehafteten Metal herkömmlich mit Stoner- und Psychedelic Rock zusammen würfelt. In der Rubrik Akkordarbeit würden die zwei Doomheads jedenfalls ganz weit vorne mitmischen, denn "Tales Of Woe" ist sage und schreibe das dritte Album, welches innerhalb eines Jahres (!) erscheint.

Und genau da liegt der Hund Länge mal Breite begraben: Spontanität ist ja gut und recht, aber der Hörer bekommt zu keiner Sekunde das Gefühl los, als wären die Lieder von "Tales Of Woe" direkt während ihrer Entstehung aufs Band geschmatzt worden. Als "positiv" darf man dann wohl den zwangsläufigen "Jam-Effekt" absegnen. Von fehlendem Wiedererkennungswert ganz zu schweigen, ist passend hierzu der Sound billig und minimalistisch ausgefallen. Wie war das nochmal mit den berühmten Eigenschaften der Schwaben und Schotten? Wer weiß, vielleicht wollten Touch The Spider! genau dieses Flair einfangen. Übrigens, frühe Black Sabbath und Saint Vitus wären die Paten, welche die Herren "U.G." & "C.E." unüberhörbar inspiriert haben. Eigentlich verrückt: während bei vielen Digital-Produktionen der heutigen Zeit nicht selten Effekthascherei (als Kompensationsversuch) angeprangert wird, ist hier exakt das Gegenteil der Fall - very low - sozusagen. Gelegentliche Aufblitzer in Puncto Composing sind da und dort vor Ort, aber alles in Allem plätschert es irgendwie vorbei. Dürfte wennschon eine Silberscheibe für jene ganz speziellen Freaks sein, denen es gar nicht knarzig, schmuddelig, dooooomig und ähh ... "herunterholend" genug sein kann.
Trackliste
  1. Tales of Woe
  2. Bloodshed
  3. It's Coming ... Alive
  4. Sniper
  5. Weight of the World
  6. Death is my Destiny
  1. Blood and Stone
  2. A Last Goodbye
  3. No Room in Hell
  4. Burn Me
  5. My Weeping Willow
  6. Countless Eyes
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