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6.5
Ziemlich genau während die aufwändig und stilvolle Neuverfilmung von Alice im Wunderland die Kinokassen zerschmettert, kommen mir sechs fellbehangene Burschen mit Schwertern und Trinkhörnern aus den Niederladen - genauer gesagt aus Gelderland - in die Quere. Dass Gelderland dabei nur schlappe 500 Kilometer Luftlinie von Legoland entfernt ist tut nichts zu Sache, "Uit Oude Grond" jedenfalls ist das mittlerweile dritte Werk von sechs Freunden die auszogen um die Welt mit ihrem tanzbaren Folk/Pagan Metal und Erzählungen über Legenden und Sagen ihrer Heimat zum Schunkeln zu bewegen.
Dass die Holländer dabei ausreichend traditionelles Holz- und Klirrinstrument, wie auch die olle Violine verwenden und auch den teils garstig stromenden Metalbären mit in den Tanzverein nehmen um mit ihm im Kreis zu springen ist keineswegs überraschend und in Tagen wie diesen schon gar nicht originell. Origineller sind da schon die in Muttersprache vorgetragenen Vocals, während man die Refrains immer wieder in praller Form von mehrstimmigen Chören abschmettert. All das klingt durchaus kompetent, liest sich aber in etwa so austauschbar wie es sich auch anhört. Es tut mir ja auch leid für die sympathischen Gelderländer. Die Jungs geben sicher ihr Bestes und bemühen sich auch um ein gutes Gesamtkonzept. Songs wie "Ostaria", das saftig hart klopfende "Vlammenze" oder das getragene "Gelders Lied" machen sich auch sicher gut als Soundtrack für Genrefilme oder bei der nächsten Trollfestparty. Auf Konserve wie auch auf Bühne sind sie aber nicht mehr als weiterer stimmungsvoller Heidenmetal zum Mitsingen, voll guter Folklorerhythmen und (durchaus deftig) metallischen Akzenten. Herausragende Momente sucht man hier vergebens. Vielmehr prallt man immer wieder auf langweilige Klangformationen und in dieser Form ist für Heidevolk wohl auch in Zukunft wenig mehr drin, als ein kurzer Eröffnungsset bei einem der nahezu ständig auf Reise befindlichen Pagan- oder Heidenfeste. "Uit Oude Grond" hat durchaus seinen Flair und Heidevolk schaffen es mit ihren Bemühungen sowohl metallisch, wie auch heroisch, mittelalterlich und folkloristisch zu klingen. Der Spagat aus unbekümmertem Spaß und nachdenklicher Melancholie ist ebenso gelungen und all das Gehörte hat für Wikinger- und Ritterspielfans gleichermaßen Charme. Am Boden des Trinkhorns herrscht aber dennoch viel zu wenig Klasse um mehr als einmal für Laune zu sorgen… Trackliste
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Reviews
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