Mit viel Schall und Rauch, mit dick aufgetragener Produktion eines
Hypocrisy Klangspektrums, einem robusten, vorwärtstreibenden Groove und einer schön eingängigen Melodie beginnt
"Violent Storm", das erste Stück des
Whorehouse-Debüts
"Execution Of Humanity".
Auch der Rest rangiert auf hohem Niveau, vermag aber leider nur instrumental mitzureißen. Die mit überzeugender Gitarrenarbeit und anregendem Beat bereicherte Musik hat sich im weiten Feld von handelsüblichem Power-Metal mit US-Einschlag und modernem Midtempo-Thrash eingependelt und ist gar nicht so weit entfernt von
Testament,
Exodus,
Machine Head und ähnlichen Bay Area-Früchtchen.
Bedauerlicherweise ist die
Menschheits-Exekution dennoch eine ziemlich reizlose Angelegenheit. Nicht, weil sich auf Dauer Langeweile breitmacht und die musikalischen Ideen aufgebraucht scheinen, sondern weil Sänger Seba klingt, als ob er vor den Aufnahmen eine Überdosis Schlafmittel zu sich genommen hätte. Im immer gleichen Tonfall sprechsingt sich das polnische Pendant zu unserem Schneggerl Prohaska durch die zehn Songs, in deren Verlauf er sich zugegebenermaßen merklich steigern kann, die einschläferndste Gesangsleistung gleich zu Beginn des Albums zu stellen, zeugt aber nicht gerade von taktischem Geschick.
Für
Whorehouse mögen ihre Kompositionen in tausend Farben und Stimmungen erstrahlen, doch die durchschnittlich belastbare und extrem kritische Testperson hört immer nur einen nach Luft ringenden Valium-Mann am Mikro. Diese suboptimalen Wortkaskaden sprengen meinen Toleranzrahmen und bevor ich Ohrenkrebs bekomme verteile ich schnellstens sechs ausbaufähige Pünktchen, für Stimm-Uninteressierte imaginäre sieben.