Wenn sich eine US-Newcomer-Truppe im Jahre 2010
Angels Of Babylon tauft und ihr taufrisches Debütalbum
"Kingdom Of Evil" nennt, ist ihr zwar der „08/15-Award Of The Year“ so gut wie sicher. Ungleich schwerer ist jedoch ein objektiver Zugang zu einem solchen Machwerk für Rezensenten solcher mächtig kreativen Ergüsse.
Aber egal – wie so oft im Leben zählen doch ausschließlich die inneren Werte und die sind bei dieser neuen Truppe aus dem US-Staat Arizona mehr als nur in Ordnung. Die vermeintlichen Business-Frischlinge entpuppen sich bei genauerem Hinsehen als routiniertes Musiker-Quartett angeführt von Ex-
Manowar-Drummer Kenny „Rhino“ Edwards, der zugleich der schöpferische Kopf dieser Combo ist. Als Tieftöner konnte Mr. Edwards den Ex-
Megadeth-Bassisten David Ellefson verpflichten. Vervollständigt wird das Line-Up durch Ethan Brosh an der Klampfe und David Fefolt am Mikro.
Stilistisch verschreibt sich die Truppe traditionellen Metal-Klängen mit schönen Arrangements und viel Sinn für Melodie und vor allem Groove. Die 10 erstklassig produzierten und vorwiegend im Midtempo-Bereich agierenden Songs bestechen neben den vorher erwähnten Attributen vor allem durch die atmosphärischen Stimmungen erzeugt von intelligent angewendeten Keyboard-Elementen. Satte Songs wie
"Conspiracy Theory",
"Apocalypse 2012",
"Tear Out My Heart" oder auch
"Oh How The Mighty Have Fallen" werden jedem Melodic Metal-Freund ein mehr als zufriedenes Nicken entlocken. Die ausdrucksstarke Vocal-Performance des Herrn Fefolt und die hervorragenden Soli des Herrn Brosh, dem man seine Ausbildung am berühmten Berklee College Of Music mit jedem Ton anhört, runden das mehr als positive Gesamtbild dieses Albums angenehm ab. Die B-Seite des Silberlings verliert zwar qualitativ etwas an Boden, richtige Ausfälle bleiben aber glücklicherweise aus.
Zusammenfassend würde ich
"Kingdom Of Evil" zwar nicht als herausragend bezeichnen. Ein sehr gutes, hörenswertes Debütalbum können
Angels Of Babylon aber schon mal auf der Habenseite des Band-Kontos verbuchen.
Angels Of Babylon -
"Kingdom Of Evil"