Italo-Thrash einmal anders:
Subhuman ergänzen ihre musikalische Bandbreite um eine gehörige Portion amerikanisch geprägten, technisch anspruchsvollen Death-Metal, gestalten das ganzheitliche Hörerlebnis ihres Debüts jedoch wenig abwechslungsreich, denn mehr als Aggression und Spielvermögen hat man kaum zu bieten, zumindest nicht im Moment.
Man hat das feine Gespür für große und eingängige Hooklines noch nicht gefunden, wie die 35 Minuten von
"Profondo Rozzo" (abgeleitet von Dario Argento`s `75er Horrorfilm „Profondo Rosso“) eindrucksvoll beweisen.
In Großteilen gibt sich der Fünfer, als wären sie bei
Dying Fetus zu Hause, blasten von einer Brutal-Death Ecke in die nächste, während die sperrigen Thrash Attacken an einen
Necrodeath-
Dillinger Escape Plan Hybriden erinnern. Dann wiederum hämmern groovige Riffs, als hätten
Meshuggah die Bay Area entdeckt. Auch die klassische deutsche Thrash-Schule scheint immer wieder durch, wird aber „todesmetallischer“ verpackt. Schön und gut, aber wo ist die eigene Identität?
Die Songs sind untereinander kaum zu unterscheiden, versöhnen erst mit spielerischer Kompetenz, enden dann aber ebenso elegisch im Nirgendwo des Erinnerungsvermögens.
Von Sänger Zulas` eintönigen Vocals und seinen in Italienischer Sprache verfassten Lyrics versteht man kein Wort, doch das Booklet klärt darüber auf, dass er sich über den im Heimatland unumgänglichen Vatikan, über Hundekämpfe, die Mafia, den ollen Jesus, Himmel und Hölle, Partisanen, Gefängnisse und Huren sich so seine angefressenen Gedanken gemacht hat.
Ansonsten gibt es auf
"Profondo Rozzo" gewohnt solides Prügel-Programm ohne nennenswerte Höhepunkte. Schade. So darf man dann doch einmal die Glaubensfrage stellen: Wieso
Subhuman hören, wenn
The Crown,
Deathchain,
Merciless oder einige versierte Ami-Deather neueren Datums in der Goldschatulle warten?