Wie schon mit dem sehr erfolgreichen Vorgängeralbum
"Minus Exitus" (2008) schaffen es die Hamburger Jungs mit ihrem neuen Album
"Acedia" („Faulheit“, pathetischer: „Trägheit des Herzens, Trübung des Willens, Verfinsterung des Gemüts und Verlust der Tatkraft“) ein sprühendes Metalfeuerwerk zu entzünden. Das neue
Dark Age - Album ist eine Ansammlung aus zumeist
rockenden, hitverdächtigen melodic Death Metal / Darkmetal - Songs, packenden Riffs, geilen Hooklines, tollen Refrains und Melodien, dass einem wohlig warm ums Metalherz wird. Erinnerungen werden mittel- oder unmittelbar an
Paradise Lost, In Flames, Dark Tranquillity, Scar Symmetry, Soilwork oder
Katatonia wach.
Killernummern wie
"Kingdom Nevercome",
"Devote Your Self To Nothing",
"Zeitgeist (Ghost In A Machine)" oder
"10 Steps To Nausea" sind auf Tonträger gebannte Dokumente der
großartigen Qualität der Songs auf
"Acedia". Selbst nicht sofort herausstechende Songs wie
"Neon Gardens" oder
"Halo Meridian",
"Babylon Riots" oder das ruhigere
"Snake Of June" hätten andere Bands gerne geschrieben.
Sofort auffallend ist, dass die Hamburger nicht erst seit gestern musizieren und komponieren - ist die neue Scheibe doch schon die 6. in der Diskographie. Trotzdem klingen
Dark Age noch immer sehr deutsch, was vor allem auch an Sänger Eike Freese liegt. Das etwas düstere Albumartwork stammt wiederum von Niklas Sundin (z.B.
Dark Tranquillity).
Wenngleich
Dark Age sicherlich
keinen Innovationspreis gewinnen, dürfen sie sich aber wohl auf die Schulter klopfen: Ein derart
starkes, kompaktes Album auf einem derart durchgängig hohen songtechnischen Niveau zu schreiben, kann nicht jede Band von sich behaupten.
"Acedia" sprüht vor lauter tollen (wenn auch nicht immer ganz neuen) Songideen, ist vollgepackt mit hitverdächtigen Songs und findet eine ideale Balance aus Melodie und Härte. Wiederum ein
saustarkes Album aus dem hohen Norden!
Für den Digipak-Bonustrack
"Vampyrez" steuerte übrigens
Gamma Ray - Chef Kai Hansen den Gesang bei.