Erschien der 2006er Albumvorgänger
"Sterling Black Icon – Chapter III – Black But Shining" noch bei
Metal Blade Rec., so veröffentlicht eine der besten deutschen Death Metal Bands ihr drittes Full-Length Album mit dem etwas holprigen Titel
"The Everhaunting Past: Chapter IV - A Splendid Retrospection" über
Cyclone Empire.
Fragments Of Unbecoming spielen laut Eigendefinition
"Swedish Styled Death Metal“, genau wegen dieser Spielart macht diese Scheibe doch auch gleich von Anfang an besondere Freude -
Fragments Of Unbecoming werfen uns mit ordentlichem „Wumms“
Death Metal urschwedischer und ursprünglicher Prägung mit hohem Melodieanteil zum Fraße vor.
In der Manier des Openers
"Vast", der gleich ordentlich Gas gibt und drückt bekommen wir auf rund 53 Minuten Schwedendeath galore eingeschenkt. Doppelläufige Gitarren, tollen Harmonien und geiles Riffing von crunchigen Gitarren das durch professionelles Drumgeknüppel ergänzt wird. Von wirklich reinrassigem schwedischem DM unterscheidet die 2000 gegründeten
FOU neben dem doch höheren Melodieanteil vor allem auch das Organ von Sänger Sam Anetzberger (auch
Dead Eyed Sleeper), der nicht nur ordentlich rumgrölt, sondern sich auch vereinzelt anderen Stimmlagen zuwendet.
Eingebettet in das instrumental gehaltene Intro bzw. Outro (sowie dem Instrumental-Interludium
"A Raintime Illustration") kommt mit der Scheibe vor allem die Gitarrenfraktion voll auf ihre Kosten. Neben dem von einem melancholisch-melodischen Teil eingeleiteten, sehr guten
"Deadlight" geht´s bei
"A Voice Says: Destroy" oder dem ein wenig an Amon Amarth erinnernden
"Below All That Is Moral" (siehe
"Twilight Of The Thunder God") richtig eingängig und packend zur Sache. Sogar Black Metal Einflüsse (
"Diabolical Monologue") sind unüberhörbar, werden aber professionell in das Gesamtbild integriert.
Die Mischung aus
kompetentem Gehacke und Midtempo-Grooveparts wird in
ansprechend gutem Soundgewand präsentiert und auf
technisch hohem Niveau dargeboten und landet irgenwo zwischen
Dark Tranquillity (bzw. den Bands der Göteborg-Schule),
Dismember,
Naglfar und
Amon Amarth.
Für meinen Geschmack hätte es ruhig noch etwas old-schooliger, reinrassiger und schweden-death-metalliger zugehen dürfen, dann wäre die Scheibe noch eine Spur packender ausgefallen. Weiteren Punktabzug gibt es noch für das zwar gute, aber noch nicht ganz zwingende Songwriting, wie es eine Band wie Band wie z.B. Amon Amarth auszeichnet.
"The Everhaunting Past" ist ein
Schmankerl für Freunde des knackigen Schwedendeath mit hohem Melodianteil und tollen Harmonien. Neben
Fleshcrawl eine der
besten deutschen Death Metal Truppen.
Fragments Of Unbecoming werden uns - wenn mit dieser Stilsicherheit weitergearbeitet wird und die Stärken noch akzentuierter hervorgestrichen werden - sicher auch zukünftig noch mit gehörigen, hochqualitativen (Death)Metal - Brettern erfreuen.