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Das letzte Lebenszeichen, das Cryptic Wintermoon von sich gegeben haben, war die CD "Of Shadows ... And The Dark Things You Fear" Review, die 2005 über Massacre Rec. erschien. Die vergangenen Veröffentlichungen wurden von der Fachpresse zumeist wohlwollend aufgenommen und konnten gute Kritiken einfahren. Umso verwunderlicher mag es erscheinen, dass sich die Band dazu entschlossen hat, das vorliegende, 4. Album "FEAR" in Eigenregie zu produzieren und zu vertreiben, um weitgehende künstlerische, aber auch finanzielle Freiheiten zu haben.
Die 1993 gegründeten Cryptic Wintermoon spielen melodischen Black/Death Metal, wobei sich die melodisch-todesmetallischen/ schwedischen Einflüsse im Sound der Deutschen erst zuletzt eingeschlichen haben. Der Black Metal-Anteil basiert zu einem nicht unwesentlichen Teil auf dem Keiforgan von Sänger Ronny Dörfler. Auch aufgrund des Einsatzes eines Keyboards werden oftmals Erinnerungen an z.B. Graveworm ("Down Below", "God With Us"), Eisregen ("One Of Your Sons...") sowie skandinavische Black/Death-Metalbands wach. Das Album ist sehr stimmig und kompakt arrangiert und rockt höllisch ("Hellstorm Infantry") dazwischen brechen in alter Manier immer wieder zünftige Black Metal Sturmteile los ("Last Letter"). Für zusätzliche stimmungsvolle Atmosphäre sorgen z.B. das Intro/Outro, der fiese Balladenbastard "One Of Your Sons Is Coming Home" oder auch die selektiv verwendeten Sprach- bzw. Kriegssamples. Bemerkenswert und wunderbar schräg ist die marschmäßig instrumentierte und mit Chören versehene Freddy Quinn-Coverversion von "Hundert Mann Und Ein Befehl". Nicht nur optisch (Bandfotos, Covergestaltung) wird das textliche Konzept merklich offensichtlich sichtbar. Thematisiert wird der 1. Weltkrieg mit den grausamen Auswüchsen der industrialisierten Kriegsführung, ein an sich nicht unbedingt originelles Thema, was CW jedoch nicht unbedingt angekreidet werden muss. Aufgenommen und abgemischt wurde "FEAR" von der Band selbst, das Mastering stammt von Andy Classen (Stage One Studio). Für eine Eigenproduktion verfügt "FEAR" über eine hohe musikalische und kompositorische Qualität, sodass der labelfreie Zustand, in dem CW schweben keinen negativen Ausfluß auf den neuen Output gehabt hat. Cryptic Wintermoon sind eine gute Adresse für alle, die auf gut produzierten, melodischen und gut rockenden Black/Death abfahren. Dieses abwechslungsreiche, selbstfinanzierte grimmige Eigengewächs bereitet diabolischen Hörspaß und kann jedem, der auf der Suche nach sehr guten Extrembands abseits der Mainstreampfade ist, wärmstens empfohlen werden. Da die Band den Vertrieb in Eigenregie Bandhomepage übernimmt (auch über Mailorder erhältlich), sollte der Preis für das prächtige Stück Musik moderat ausfallen. Für Sammler interessant: die ersten 1.000 Stück erscheinen als Digipack. Trackliste
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