Mit
Toxic Heart stellt sich uns im Rahmen unserer „Unsigned“-Sektion ein blutjunges Glamrock-Quartett aus Slowenien vor.
"Ride Your Life" nennt sich die Eigenproduktion unserer südöstlichen Nachbarn und beim ersten Blick ins Booklet grinsen mir hier vier verdammt junge, aber auch sichtlich selbstbewusste und auch stolze Gesichter entgegen.
Schon vor dem ersten Hören von
"Ride Your Life" stellt der Rezensent kopfnickend fest, dass der erste Auftritt von
Toxic Heart auf der Weltbühne umfassend professionell gestaltet ist. Sowohl Cover-Artwork, Booklet als auch die Fotos entsprechen uneingeschränkt, für die Promotion konnte „Metal Revelation“ gewonnen werden, das Management der Spät-Teenies befindet sich in New York (!!!), (wenn’s stimmt?) können die Jungs sogar schon über ein halbes Dutzend Endorsement-Deals ihr Eigen nennen und darüber hinaus hat man sogar schon zwei professionelle Videoclips gedreht.
Beste Voraussetzungen also, um ins kalte Haifischbecken des Musikbusiness geworfen zu werden, wenn denn dann auch die wichtigste Komponente – die Musik – mithalten könnte. Doch genau in diesem Punkt fehlen dann doch noch ein bis zwei Entwicklungsschritte im Songwriting, um den Durchbruch schaffen zu können.
"Ride Your Life" ist zwar tadellos produziert, die 11 Songs sind sauber eingespielt, jedoch zum Großteil – zwar keineswegs schlecht – aber leider doch austausch- und vorhersehbar. Der wirklich ganz große Hitchorus lässt sich auf dem Album auch nicht wirklich blicken, obwohl
Toxic Heart mit dem Titelsong
"Ride Your Life" und auch mit
"Makin‘ Me Bad" zumindest zwei (relativ) sehr gute Tracks im Ärmel haben, die zweifellos das vorhandene Potenzial der Truppe andeutet und auf denen für zukünftige Releases durchaus aufgebaut werden kann.
Ansonsten ist bei
Toxic Heart auf der momentanen Entwicklungsstufe eigentlich alles im grünen Bereich, wenngleich Sänger Axl (!!!) speziell bei Wörtern, die mit dem Buchstaben „h“ beginnen, schon noch an seiner englischen Aussprache arbeiten sollte. Kleiner Trost – das Tiroler „k“ bringt man auch schwer weg.
Fazit:
Toxic Heart hinterlassen mit
"Ride Your Life" vielversprechende erste Duftspuren in der Szene und könnten in Zukunft mit reiferem Songwriting und optisch – ähem – „interessanterem“ Auftreten (man betitelt sich immerhin als Glam-Band!!!) durchaus noch von sich reden machen.
Toxic Heart -
"Ride Your Life"