Beim erstmaligen Hören von
"Endless Echo" erkennt man sofort, dass die fünf Jungs nicht erst seit gestern ihre Instrumente bedienen und Songs schreiben, zu
ausgereift und schlüssig klingt das dargebotene Songmaterial. Tatsächlich ist
"Endless Echo" bereits das 4. Album der Schweden. Auch die sonstigen Eckdaten zeugen von der professionellen Erfahrung des Fünfers. Sänger
Jens Broman strapaziert seine Stimmbänder normalerweise bei
Darkane und
The Defaced, Gitarrist
Rickard Dahlberg würgt die Sechssaitige auch bei
Face Down. Naheliegenderweise wurde der neue Output von
Peter Wildoer &
Klas Ideberg von
Darkane produziert.
Construcdead peppen ihr in 12 Songs präsentiertes
klassisches Melodic Death Metal - Süppchen mit einer Prise Thrash und progressivem Geschwurbel auf. Auf rund 45 Minuten bekommt der Hörer seine wohlverdiente moderne, drückende Härte um die Ohren geblasen.
Construcdead erfüllen alle gängigen
Klischees: ...Schweden...Melodic Death...typische Ingredienzien..., dennoch versteht es der Fünfer, ein
dichtes Netz aus drückender Power, blastigen Einlagen, Breaks, Melodik, Wechselgesang (Growls/Clear), progressiven Elementen und organisiertem Chaos zu weben, ohne dabei jedoch den Blick für´s Wesentliche zu verlieren: die
klare Struktur und Linie im Songwriting.
Das Ganze ist sehr
professionell aufgezogen, das
Songmaterial ist durchschlagskräftig. Der Kritikpunkt an der sonst guten Scheibe sind die sich mit zunehmender Spieldauer
wiederholenden Songstrukturen, die auf Dauer doch ein wenig ihren Reiz verlieren.
Wer
Scar Symmetry,
The Haunted,
Soilwork und die restliche Schweden-Melodic-Death-Metal Riege mag, der kann hier bedenkenlos ein Metal-Ohr riskieren. Er bekommt
toll instrumentierte und arrangierte Songs nach vorhersehbarem Schema, ohne größere Experimente geboten.
"Endless Echo" ist sicher
kein Melo-Death-Meilenstein, aber trotzdem
in Sachen Instrumentierung, Songmaterial und Produktion zu gut, als dass die Scheibe sang- und klanglos untergehen darf.
Die fehlende Live-Präsenz (die letzten Gigs absolvierte man 2006) ist sicherlich nicht karriereförderlich für die Schweden. An diesem Umstand sollte sicher ehestmöglich gearbeitet werden.