Im Raum Tirol dürfte es kaum noch hart rockende Leute geben, die das breite Engagement von Markus "Maggo" Wenzel nicht registriert haben. Neben den (Haupt?-) Bands
Inzest,
Tristwood und
Mastic Scum wurde Maggo vor ca. einem Jahr von der süddeutschen Kapelle
Watch Me Bleed angeheuert, als Frontman die Mucke zwischen Thrash, Hardcore und Death Metal am zweiten Mikro neben Hauptsänger Chris Rodens vokillistisch auszubauen.
Dass die Szene es hier eventuell mit einer No-Name-Truppe zu tun hat, darf im Weiteren komplett abgehakt werden: Markus Pohl konnte sich als hervorragender Gitarrist bei
Mystic Prophecy und
Symphorce Respekt verschaffen (manche seiner Stakkatoriffs waren und sind in der Tat erste Sahne!) wie auch Drummer Steffen Theurer, der ebenso bei letzt genannten Power Metallern voll im Sattel sitzt. Diese Abgeklärtheit der 2007 gegründeten Truppe ist stets präsent und manifestiert sich in Professionalität sowie spürbare Entschlossenheit. Elf Tracks, durch die Bank mit prägnanten Hooklines und astreinen Arrangements bestückt, thrashen, grooven, moshen, crashen, fighten sich den Weg durch die vermeintlich resistente Botanik ordentlich bis respektlos frei, ohne deshalb auf Attribute wie Melodieeinpflege oder gelegentliche Tempodrosselung verzichten zu müssen. Dabei macht das Engagement eines zweiten Shouters insofern Sinn, als das genügend Kontrast geboten und natürlich on Stage mehr Wirbel produziert wird (Chris: screams & whispers, Maggo: growls & grunts).
Ja, ja, der Maggo, hoffentlich wird's ihm auf Dauer nicht zu melodisch bei
Watch Me Bleed, hehe. Da ist es leicht nachvollziehbar, dass Live bisher ziemlich die Post abging, unter anderem, als die Kapelle für die US-Stars von
Stone Sour vor 800 Gästen eröffnete und hiermit eine kleine Türe in Richtung Oberliga aufstieß - mit solch gelungenen Tracks
"Rise" (der mit der Tür ins Haus fallende Opener),
"Bloodred Rain" (der länger bekannte Video- Moshhit des Fünfers),
"SixSixseven" (exakt,
the neighbour of the Beast!)
"Dead Sky, Black Sun" (mit
Sepultura Schlagseite versehener Aggro- Stampfer inkl. initialen Blastbeats) oder
"Burn Down Hope" (Slowmotion meets Midtempopartie Marke
Pantera) nicht auszuschliessen, auch wenn das weit hergeholt klingen mag.
Resümee: Da und dort hätte man das Songwriting etwas schlüssiger (z. B. die Strophe bei
"The End Of Everything") gestalten können, aber das Gesamtpaket inklusive Soundmix (Christian "Moschus" Moos, Mastering by Eroc) stimmt auf
"Souldrinker" definitiv, und das sicher nicht nur deshalb, weil der Sänger im selben Nest wohnt wie der Schreiber dieser Zeilen.