Merciless sind eine Legende, ohne Frage, zwar von weiten Teilen der Metalgemeinde unbeachtet, thrashte die schwedische Chaoten-Truppe bereits im Gründungsjahr 1986 richtig brutal, heavy und düster. So sollte das legendäre Debütwerk
"The Awakening" (1990) der allererste Release des nicht minder legendären Labels DSP („Deathlike Silence Productions“) des ohnehin legendären Mayhem-Kopfes Oystein Arseth (alias Euronymous, bekanntermaßen 1993 nicht ganz freiwillig von uns gegangen) sein.
Warum an dieser Stelle jedoch nicht oben genanntes Debüt, genannter
Klassiker zu verdienten Ehren kommt, sondern Merciless` Drittwerk
"Unbound" von 1994, liegt in der schlichtweg nahezu einzigartigen Magie, die dieses Werk verströmt.
Death/Thrash, ein Begriff wie er mancherorts gerne häufiger verwendet wird, als die Unterwäsche gewechselt, teilweise sogar mit fast schon beschämendem Bezug, findet in diesen ca. 38 Minuten einen wahren Höhepunkt, erreicht eine entfesselte Intensität, wie sie schöner nicht sein kann. Schon vom Opener und Titeltrack an, über die volle Albumdistanz machen
Merciless alles klar, unverkennbar schwedisch, und doch mit nichts anderem zu vergleichen, melodisch, aber genauso bretthart und aggressiv, hält sich
"Unbound" nicht mit Kompromissen auf, sondern mäht jeden Hörer ausnahmslos nieder!
"The Land I Used To Walk",
"Feebleminded", der Midtempo-Hit
"Back To North" etc., etc., alles Songs die keine Abnützungserscheinungen kennen, die immer wieder aufs neue restlos begeistern!
Als das sicher deathmetallischste Album im Backkatalog der Schweden, was sicher auch an Produzent Dan Swanö gelegen hat, wurde der Schulterschluss aus Thrash- und Death Metal selten so perfekt zelebriert, wie auf
"Unbound".
Merciless waren und sind eine der unterbewertetsten Bands überhaupt, in Undergroundkreisen genießen sie allerdings zu Recht höchsten Respekt,
"Unbound" klingt einfach ehrlich bis in die (ausgefransten) Haarspitzen, ist bodenständig - ist METAL!