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8.5
Konnten die Schweden schon mit den Vorgängeralben "Pitch Black Progress" (2006) Review und "Holographic Universe" (2008) Fachpresse und Fangemeinde mehr als begeistern, so legen Scar Symmetry mit ihrem nunmehr 4. Longplayer noch einen drauf.
Nachdem Sänger Christian Älvestam die Band verließ, durfte man gespannt sein, wie sich die beiden neuen Sänger Lars Palmqvist (der Klarvocalist) und Robert Karlsson (der Grunzer) ins Gesamtbild integrieren werden. Das Erstklassige bei Scar Symmetry ist, dass sie weniger detail- und technikverliebt sind und in höchstem Maße songorientiert arbeiten, was "Dark Matter Dimensions" zu einer spitzenmäßigen, melodischen Schweden-Death Platte auf höchstem Niveau macht. Die Songs werden mit einer solchen stringenten Dynamik im Songwriting nach vorne getrieben - von Höhepunkt zu Höhepunkt, von Break zu Chorus, von hartem Riff zu technisch versiertem Solo zu ruhigen Parts - dass einem nur so schwindelig wird. Immer im Spannungsfeld zwischen Grunz-Gebrülle und Klargesang, treibenden und slow-down Parts sowie Härte und Melancholie hangeln sich die Schweden mit einer songwritingtechnisch schlafwandlerischen Sicherheit durch den äußerst melodischen, kompakten, harten und geradlinigen High-Class Metal. Einzelne Tracks besonders hervorzuheben fällt schwer, da diese Platte mehr als Gesamtprodukt zu fassen ist, wobei der stärkere Teil der Scheibe sicher der erste Teil (quasi die A-Seite) ist. Neben der Singleauskoppelung "Noumenon & Phenomenon" wissen vor allem die Tracks 1, 2 und 4 zu überzeugen. Unweigerlich fühlt man sich an Kapazunder wie Soilwork, In Flames, Dark Tranquillity und Konsorten erinnert. Seit Soilworks 2005er Meisterwerk "Stabbing The Drama" kam nahezu kein Genre-Album aus jüngerer Zeit an diese durchgehend hohe Qualität von "DMD" heran. Wenngleich dennoch nicht wirklich am Throne von In Flames gerüttelt werden kann, so treten Scar Symmetry doch die Quasi-Nachfolge von Soilwork an. Punkteabzüge gibt´s für den auf Dauer doch recht dick aufgetragenen Kontrast-Gesang (Growl/Clear) - besonders bei "Mechanical Soul Cybernetics" bemerkbar - sowie die schwächere "B-Seite", die eine Quasi - Repetittion der "A-Seite" darstellt (die Scheibe bringt es doch insgesamt auf 53 Minuten). Fans der früheren Scheiben werden dem alten Sänger nachtrauern, der der Band doch einen eher Death-metalligeren Touch verlieh. Trotzdem ist die "DMD" ein Lehrstück in Sachen songorientierter, hochklassiger modernen Metal, eine grandiose, harte Scheibe, ein Ohrenschmaus für die Melodic-Death-Gemeinde. Mit diesem Album unterstreicht Schweden wieder eindrucksvoll die Vormachtsstellung, die diesem Land vor allem in diesem Genre zukommt - wer eine Allergie gegen hochmelodischen Klargesang hat, der sollte dennoch einen Bogen um die Scheibe machen.... Ach, höre ich da jemanden Kommerz-Metal rufen? ... Ja, geht in Ordnung, dieser Scheibe muss auch der wohlverdiente Erfolg zuteil werden! Der Videoclip zu "Noumenon & Phenomenon": (Regisseur ist niemand Geringerer als Maurice Swinkels von Legion Of The Damned) Ach ja: Die Platte macht Appetit auf den Innsbruck Gig von Scar Symmetry im Rahmen des Neckbreaker´s Ball mit Behemoth und Devildriver! Trackliste
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Reviews
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