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9.0
Ha, ein Black Metal – Comeback-Album – wer hätte Anfang der 90er ernsthaft damit gerechnet, dass es sowas mal tatsächlich gibt? Emperor haben ja eigentlich auch ein Comeback gefeiert und sind auf die Bühne zurückgekehrt (siehe das dazugehörige Live-Dokument "Live Inferno"), aber der eigentlich schwierige Aufgabe, nach Jahren der Absenz ein neues Studioalbum einzutrümmern, das zudem den Erwartung der Fanlegionen standhalten soll, nehmen sich Immortal an.
Die Rabaukentruppe um Frontman Abbath ist albumtechnisch nach rund 7 Jahren (abgesehen von Abbath´s Ablegerprojekt I und deren "Between Two Worlds" - Album Review) mit einem Paukenschlag zurück und schickt sich mit "All Shall Fall" an, diesen Drahtseilakt zu vollführen. Also wieder evil Corpsepaint aufgetragen, ins schwarze Hochglanzhoserl gehüpft, das Nietenarmband aufpoliert und den bösen nordischen Mann markiert um der Metalwelt wieder zu zeigen, wo der Bartl den zeitgemäßen BM-Most herholt. Den Untiefen des ursprünglichen Black Metal ("Diabolical Fullmoon Mysticism & Pure Holocaust") entstiegen, haben Immortal über die Jahre ("Battles In The North, Blizzard Beasts & At The Heart Of Winter"), ihren Stil weiterentwickelt und gepflegt, der zuletzt mit Alben wie "Damned In Black" & "Sons Of Northern Darkness" veredelt und einer gewissen Reife zugeführt wurde. Was darf man also von einem Immortal-Comeback-Album erwarten? Wer wirklich geglaubt hatte, dass Immortal so richtig zurück zu ihren Wurzeln gehen und den gesamten Rest der Diskografie, der ihnen zum breiten Durchbruch verhalf, konsequent ignorieren, der hat Immortal auch die letzten Schaffensjahre nicht verstanden und wollte den Erfolg der Band nicht wahrhaben bzw. missgönnte ihr diesen. Die Songs auf "ASF" sind entweder schneller gehalten (wie z.B. der Titeltrack) oder §Rock n´Rollig ("The Rise Of Darkness") angehaucht bzw. zumeist nach dem Erfolgsrezept „getragenes Midtempo“§ gestrickt, was die Songs dann episch und hymnisch macht (man höre sich als Referenzbeispiel den Schlußtrack "Unearthly Kingdom" an). Genau dieses Rhythmisch-Gedrosselte ist ein Trademark und eine Stärke der Norweger. Nebenbei verfügen die Songs zumeist über eine Prise Rock n´ Roll sowie eine kleine punkige Schlagseite im Sinne von Venom oder Motörhead. Das rhythmische-stampfende Drumming von Horgh und das knarzige Organ von Abbath sowie das geradlinig-knackige Riffing (siehe das Riffgewitter "Hordes Of War") tragen zu einem starken Comebackalbum der BM-Giganten aus dem hohen Norden bei. Immortal bietet auf ihrem 8. Album "All Shall Fall" professionellen und gut gespielten, einprägsamen, unterhaltsam-harten Black Metal dar, wenngleich die großen Überraschungen – zu denen die Band allerdings zweifellos das Zeug hätte – leider ausbleiben. Somit ist "All Shall Fall" eine logische Fortsetzung von "Damned In Black" (2000) und "Sons Of Northern Darkness" (2002) Review und reiht sich ohne Probleme in die Kette von qualitativ hochwertigen Immortal - Veröffentlichungen ein. "All Shall Fall" bietet auf seinen 40 Minuten sehr guten, modernen, sauber klingenden Black Metal und ist ein eindrucksvolles Statement zur Rückkehr der mighty Immortal. Der neue Output ist ideal für BM – Neueinsteiger oder mit der Szeneentwicklung mitgewachsene BM-Jünger, welche die Qualitäten von Immortal zu schätzen gelernt haben und nicht krampfhaft nach den Wurzeln des BM suchen und Szenepolizei spielen. Dass Immortal massenkompatible und würdige Kings of BM und Festivalheadliner sind, untermauert "All Shall Fall" eindrucksvoll. Wer ursprüngliche Rauheit, Räudigkeit, rumpeligen Proberaumsound und echte satanische Huldigung sucht, der wühle bittesehr im stinkigen BM-Morast, der Rest der Liebhaber von professionellem (Kommerz-)BM bzw. von hartem Sound generell darf sich an einem sehr rhythmischen gehaltenen, schroffen, geradlinigen und harten Brocken wie "ASF" delektieren. Der "ASF" Titeltrack: Trackliste
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Reviews
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