Die meisten kennen die Brooklyn-Boyz von
Merauder wahrscheinlich noch von ihrem 1995er Debut
"Master Killer", von den inzwischen veröffentlichten Alben
"Five Deadly Venoms" (1999) und
"Bluetality" (2003) nahmen eher Wenige Notiz.
Nunmehr liegt nach der Bewältigung von bandinternen Problemen und Schicksalschlägen das 4. Album der New Yorker vor. Die
Hardcore – Truppe um Sänger Jorge Rosado bietet auf
"God Is I" mehr Metal denn je. Man bewegt sich immer mehr in Richtung des neuzeitlichen Begriffs des
Metalcore – wobei Merauder hinsichtlich dieser Entwicklung mehr Legitimation und Credibility zuzubilligen ist als den meisten Metalcore – Epigonen, die sich diesen Stil des Geldes oder des zugkräftigen Metalcore – Labels wegen auf die Fahnen geschrieben haben.
Die neue Scheibe folgt prinzipiell der
bewährten HC/Metalcore – Rezeptur: Aggressives HC-Geshoute, die Songs sind zumeist im Midtempo-Stampfbereich angesiedelt, was ein gepflegtes Mitgehen/bangen/wippen gewährleistet. Jump- bzw. Vollgas – Abgehparts sorgen für die nötige - wenn auch genretypische - Abwechslung.
Was
"God Is I" aber
heraushebt und gut macht, ist das fette (auch simple, aber effektive)
Metal-Gitarrenriffing.
Merauder schaffen es, mit ihren druckvollen Riffs eine
mächtige Wall of Sound aufzubauen. Agierte man früher im HC-Schatten von Agnostic Front, den Cro-Mags oder den deutlich offeneren Sick Of It All oder Biohazard so sorgt man im Hause
Merauder für entsprechendes brüllendes
Hardcore – Geshoute über einem schweren/brutalen Riffteppich, was unwillkürlich Gedanken an
Born From Pain,
Hatebreed oder auch
Lamb Of God aufkommen lässt. Vereinzelte Death und Thrash – Einflüsse sorgen für die nötigen Farbkleckse im HC/Metalcore „Brei“.
Als
Anspieltipps auf diesem schnittigen Metalcore – Geschoß seien der mächtig drückende Opener
"Until",
"Ratcatcher" (mit Bolt Thrower Anleihen!) oder der Titeltrack genannt.
Man stammt aus Brooklyn, hatte folgerichtig eine schwierige Kindheit und bewältigt seinen Frust und seine Negativerlebnisse auf musikalische Art und Weise….wenn bei dieser Frustbewältigung allerdings eine Scheibe wie
"God Is I" dabei rauskommt, dann dürfen sich gerne noch viel mehr New Yorker die Seele aus dem Leib brüllen.
Die
neue Härte und Angrifflust von
Merauder ist wohl auf die Neuzugänge, die Sänger Jorge um sich geschart hat, zurückzuführen. Wenn die wieder flott gemachte/generalüberholte HC-Fregatte so weitersegelt, ist sicher noch einiges von den Jungs bzw. Herren zu erwarten.
"God Is I" ist eine
sehr gelungene Scheibe, ein ausgewogenes Album zwischen kompromissloser Härte und melodischem Hardcoregeshoute.
Wer als Metalfan mal ein Ohr in Richtung Metalcore/Hardcore riskieren will, dem sei die mächtige Abrissbirne "God Is I" aufgrund des großen Metalanteils wärmstens empfohlen.