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7.0
Quizfrage:
Was macht man, wenn man weiß, dass man es mit der Musik alleine nicht ganz nach oben schaffen wird und auch optisch kein Reißer ist? Richtig, man kreiert ein virtuelles Image. Nachdem man mit Running Wild aufgewachsen ist, zuviel Fluch der Karibik gesehen hat und den Image-Erfolg von Slipknot etc. mitverfolgt hat, erfindet man einfach ein „neues“ Musikgenre, gewandet sich lustig, haut ordentlich auf den Putz und hofft, so aus der Masse herauszustechen und seine Nische zu finden. Das 2005 gegründete Trio um Admiral Nobeard (v., b.), Commodore RedRum (g.) und Captain Crashride (d.) (plus Papagei „Shithead“) hat sich auf die Fahnen geschrieben, “Piraten-(Thrash)-Metal“ zu spielen und lyrisch Piratenthemen zu verwursten. Wer beim Anblick von Promofotos oder Albumcover an Käpt´n Rolf und Running Wild denkt, liegt gänzlich falsch, auch die einem sofort präsenten Alestorm spielen ganz anderen Sound. Ach ja, auch die Deutschen Ahab spielen „Nautic-Doom-Metal“ und widmen sich Hochsee-Mythen, liegen aber musikalisch ebenfalls weit von Swashbuckle entfernt. Auf ihrem zweiten Album "Back to the Noose" (das Debut "Crewed By The Damned" erschien 2006) bieten die drei Amis Hi-Speed Thrash mit einem großen Teil Hardcore und einer Prise Death Metal. Dazwischen gibt´s immer wieder (halb-)akustische Tropen/Karibik - Interludien, dann wird wieder in bester Thrash/HC/Punk Manier gebrettert. Produziert wurde der neue Output von Ron „Bumblefoot“ Thal (Guns n´ Roses), der ein großer Supporter von Swashbuckle ist. In den Achtzigern nannte sich die Annäherung/Vermengung von Thrash und Hardcore Crossover, aber nicht in dem Sinne, wie der Begriff in den Neunzigern zweckentfremdet bzw. recycled wurde, sondern im urspünglichen, erfrischenden Sinne als „open-minded“ Musiker das Experiment wagten, Musikstile zu mischen bzw. anzunähern (Hardcore/Punk/Thrash-Metal a la S.O.D., Run DMC vs. Aerosmith, Public Enemy vs. Anthrax…). Auch die kurze Spielzeit und die sich daraus ergebende große Anzahl an Songs sind klare Indizien für diese Crossover-Mentalität. Swashbuckle machen auch überhaupt keinen Hehl aus ihren Einflüssen. Neben Thrash-Giganten wie Slayer, Anthrax oder Exodus werden vor allem S.O.D. (man höre "We sunk…"), die Crumbsuckers, Leeway oder D.R.I. als Einflüsse genannt. Die Plattenfirma zieht alle Marketingregister (ganzseitige Backcover-Anzeigen in den Top-Metal-Magazinen, Opener auf der Paganfest – Tour im Herbst, Releaseparty auf Wacken etc.) und will dem Metalpublikum die Sommer-Party-Platte 2009 präsentieren. Ob sich der ganze Promoaufwand lohnen wird, wird die Zeit weisen. Wenn es Swashbuckle schaffen, mit ihrem Image bzw. der Kostümierung die Partyfraktion a la Korpiklaani oder Tankard etc. für sich zu gewinnen, dann könnte es für die Band interessant werden und sich lohnen. Ansonsten ist "Back to the Noose" zwar gut und rockt, ist aber etwas zu gesichtslos, um sich dauerhaft in den Gehörgängen festzusetzen. Eines muss allerdings auch klar sein: Wie schon den Helden der Piraten (S.O.D. etc.) muss man sich den Jungs aus New Jersey mit einem gewissen Augenzwinkern nähern. Trackliste
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23.09.2010: Crime Always Pays (Review)News
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