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8.5
Lange hatte man weder was gelesen noch von den Bollnäs Power Metallern Tad Morose gehört, liegt doch das Erscheinungsdatum ihres letzten Meisterwerks "Modus Vivendi" (zur Review) schon sechs Jahre zurück. Irgendwann im Laufe der Jahre verließ Fronter Urban Breed die Truppe Richtung Bloodbound und alles versandete irgendwann und irgendwie. Aus dem selben Nestchen stammen bekanntermaßen auch noch die fast zeitgleich gegründeten Morgana Lefay, die ja 2005 ein starkes Comeback feierten (zur Review), zwei Jahre später ihr vorläufig letztes Album (zur Review) ausstanzten und deren charismatischer Mikromann Charles Rytkönen quasi die neue Tad Morose Röhre personifiziert. Doch ist es sicher von psychologischem Vorteil hier unter neuer Flagge das Projekt in Angriff genommen zu haben, da das Kapitel Tad Morose inzwischen ad acta gelegt ist. Zudem tönen Inmoria's Inspirationen deutlich dünkler und bedrückender als jene der beiden zusammengeführten Parteien.
Dark Power Metal wäre somit die passende Titulierung für das was, was die neu formierte Bollnäs-Union auf ihrem Erstling leidenschaftlich zelebriert. Zwar wird der Hörer zwangsläufig mit einigen Trademarks der oben genannten Maincombos konfrontiert, dennoch ist die Ausrichtung straighter und sphärischer und deshalb kein Abklatsch selbiger. Rytkönen brilliert dabei mit ungemeiner Tiefe und Passion in seinem Timbre, während die sattelfeste Hintermannschaft höchst druckvoll und aufs Nötigste reduziert sich den Weg gerade zu frei schlägt wie es das fulminante Einstiegstriple "Come Insanity"/"Alone"/"Fanatsy" offenbart. Stampfend, mitreissend und sehr intensiv ist dieser 10 Tracker geworden, wenn auch gegen Ende des Albums etwas mehr Abwechslung gut gewesen wäre. Dezente Keyboardparts fokusieren die Stimmung wie das Tüpfchen auf dem „i“ und in Hinsicht der Riffqualität weiß der Fan ohnehin, dass Klampferass Christer Andersson nix anbrennen lässt. Leichte Tendenzen zum Groove-betonten Thrash à la Nevermore sind genau so vor Ort wie Emotionen in Form von Trauer, Wut und Machtlosigkeit. Vergleichen lässt sich das mit den letzten Werken von Evergrey. Alles fügt sich nahtlos ineinander und … und natürlich, alles auf gehobenem Niveau. Versiegelt in einem saftigen Sound, den die Kapellen vom hohen Norden quasi gepachtet haben, macht das Hören solcher Songs dann noch mehr Spass. Ausfälle sucht man vergebens, indes ist es fast schon schwer, die einzelnen Perlen bei solcher Dichte hervorzuheben. Dennoch: weitere Anspieltipps mit hohem Wiedererkennungswert wären da noch "As I Die", "Will To Live" und "The Other Side". Genre- Freaks können bei "Invisible Wounds" jedenfalls nichts falsch machen! Trackliste
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