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Cover  
Hearse - Single Ticket To Paradise (CD)
Label: Vic Records
VÖ: 04.05.2009
Homepage | MySpace
Art: Review
Rudi
Rudi
(175 Reviews)
8.5
Der bollernde Beginn, die fetten, tiefer gestimmten Gitarren, die höllischen Growls und die brutale Produktion geben treffend die Richtung vor: Hier gibt es auf die Fresse – und zwar bis einer heult. Oder blutet. Oder am besten beides. "Single Ticket To Paradise" nennen Ex-Arch Enemy Sänger Johan Liiva und seine zwei Mitstreiter ihr fünftes Album und nehmen den kreativen Faden, den ihre Landsmänner Entombed anscheinend verloren haben, in vollem Umfang wieder auf.

Wie bei den verblichenen Schwedentod-Helden gibt es auch im Hause Hearse einen kompetenten Mix aus Arschtritt, Death'n'Roll und schwerlich zu widerstehenden Hooks. Hätten Entombed auch nur einmal diese großartige Scheibe gehört (und das haben sie natürlich längst), sie wären von Neid zerfressen.

Genauso drastisch klingt ihr wuchtiger, dynamischer, düsterer, aus skandinavischem Rotz Rock und purem Elchtod bestehender hymnischer Sound, der mit einer Begeisterung gespielt wird, die einen schon beim ersten Hören mitreißt. Knarzig, rockig, wild und rotzig, zudem unwiderstehlich gekreuzt mit famos geprügelter Härte, nach der sich die Melo-Death gewohnte Anhängerschaft erst einmal die Ohren spülen darf. Und glaubt ja nicht, die Jungs könnten nicht spielen! Etliche ausgefeilte Soli und vereinzelte Akustik Intermezzos sprechen eine klare Sprache.
Insbesondere die erste Hälfte rumpelt und rockt zum Teil ebenso abwechslungsreich wie überraschend homogen, unwiderstehlich bei den Melodien und trotzdem massiv an Wirkung, lediglich das mit Sprechgesang unterlegte Titelstück ist mit gut fünfeinhalb Minuten deutlich zu lang geraten und nimmt der Platte etwas Schwung.

"Sundown", einer der besten Songs auf dem Album, schlägt die Brücke vom Retro-Death zu einer anderen Band, die man in letzter Zeit schmerzlich vermisste, den großartigen The Exploited, das begnadete "The Moth" formiert sich atmosphärisch, baut sich reizvoll auf und wird immer, immer größer, "The Ferocious Embrace" und "Degeneration X" haben den allgegenwärtigen Todesgeruch der frühen Neunziger, und das seltsam schöne "Misanthropic Charade" könnte ewig so weitergehen.

"Single Ticket To Paradise" ist groovig, brachial und intensiv, aber auch wunderschön, dramatisch und eingängig - willkommen in der Ersten Liga des Death`n`Roll Universums.
Trackliste
  1. Intro
  2. Misanthropic Charades
  3. Sundown
  4. The Moth
  5. An Emotional Fraud
  1. Single Ticket To Paradise
  2. The Ferocious Embrace
  3. Degeneration X
  4. Your Purgatory
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