"Now Is the Hour" ist wieder einmal so ein Album, das ohne irgendeine nennenswerte Schwäche zu offenbaren, trotzdem nur im immerhin oberen Level des Niemandslandes (soll heißen – „Durchschnitt“) so vor sich hin driftet.
Bruce Turgon (u.a.
Lou Gramm,
Steve Stevens,
Shadow King,
Foreigner), der zusammen mit Partner Philip Bardowell das Projekt
"Places Of Power" auf die Beine gestellt hat, kann man nicht wirklich etwas vorwerfen.
"Now Is The Hour" enthält 12 mehr als passable Melodic Rock-Nummern mit manchmal mehr und manchmal weniger AOR-Einschlag im klassischen 80er-Style, unterlegt mit viel Keyboard und schön breiten, mächtigen Backgrounds, ganz wie´s in der 1986er US-Ausgabe vom „Wie schreib ich eine Hitsingle“-Handbuch vermerkt ist. Schöne Gesanglinien und –harmonien sowie deren gekonnte vokale Umsetzung durch Herrn Bardowell runden den doch positiven Gesamteindruck dieses Erst-Outputs von
"Places Of Power" zusätzlich ab.
Trotzdem will das Album ganz einfach nicht wirklich zünden. Ohne Zweifel sind Songs wie der Opener
"In Your Wildest Dream",
"Make Me Believe" oder auch
"Desire Of Our Hearts" nett anzuhören. Aber so richtige Nostalgie-Kracher, die man seinen Kindern stolz vorspielt, um ihnen zu demonstrieren, dass der Papa in seiner Jugend noch „so richtig gute Rockmusik“ gehört hat, wird man auf
"Now Is The Hour" leider nicht finden. Dafür fehlen den Songs ganz einfach die dazu notwendigen Hitqualitäten und dieses so berühmte „gewisse Etwas“.
Somit bilanziere und resümiere ich mit der Feststellung, dass das
"Places Of Power"-Debüt - wie´s Kollege Rudi in solchen Fällen gerne formuliert - "mehr Kann als Muss" für den melodisch orientierten (Feierabend-)Rocker darstellt.
Places Of Power -
"In Your Wildest Dream"