Vor einigen Jahren fiel dem Schreiber dieser Zeilen ein Album der Black Metaler aus Polen in die Hände,
"Taran", so dessen Titel, welches ein überaus überflüssiges Scheibchen in der Schwemme damaliger Black Metal Veröffentlichungen darstellte, seitdem hat meinereiner aus reinem Desinteresse nichts mehr von
Hermh zu hören bekommen.
Jahre später hat man laut Homepage schon einige Releases mehr auf dem Konto, sowie eine neue Heimat bei Regain Records gefunden.
Flott und Episch als Hauptschlagworte umreißen
"Cold Blood Messiah" ganz gut, der Fünfer beherrscht seine Instrumente und auch songwriterisch klingt alles wie aus einem Guss, verliert sich nicht in schwülstiger Belanglosigkeit, sondern versteht es ausgezeichnet, die Songs fließen, „erzählen“ zu lassen, man pendelt zwischen Raserei, wuchtigem Midtempo und atmosphärischen Auflockerungen, Gekeife wechselt mit Cleangesang, Melodien kreuzen sich mit Blasteinlagen und eingestreuten Solos oder Akustiksprengsel.
Auch wenn des Schreiberlings Hörorgane sich schon vor Jahren von solcher Art keyboardunterstütztem Black Metal abgewandt haben (nicht falsch verstehen, die Gitarre ist im Gesamtbild klar dominierend), muss man
"Cold Blood Messiah" als überdurchschnittlich und professionell bezeichnen, ohne Frage, zuweilen fühlt man sich an die Deutschen
Mephistopheles erinnert, auch
Dimmu Borgir-Möger dürfen ein Ohr riskieren, wobei
Hermh aber bei weitem nicht mit so pompösem Schnickschnack aufwarten, in diesem Sinne also „metallischer“ sind.
Überraschend gut!
"Hairesis"