Dreaming Dead aus Los Angeles hätten das Potential dazu, das nächste große Ding im Extremmetal zu werden. Denn was uns die Band um Frontfrau Elizabeth Schall, die im Übrigen neben den Vocals auch noch für alle Gitarrenparts verantwortlich zeichnet, da vorsetzt, sollte Freunden extremer, jedoch nicht unanspruchsvoller Klänge die Freudentränen in die Augen treiben. Dreaming Dead zelebrieren auf ihrem Debut "Within One" eine absolut treffsichere Mischung aus Death und Thrash Metal, angereichert mit Elementen aus eher traditionellem Metal. Die allesamt abwechslungsreichen Songs bewegen sich durchwegs in Höchstgeschwindigkeitsbereichen – da wird oftmals geblastet, bis die Schädeldecke abhebt, die Gitarren alternieren zwischen Brutalriffing und eingängig melodiösen Harmonieparts, und damit keine Langeweile aufkommt, wimmelt es in jedem Song nur so von halsbrecherischen progressiven Breaks und Rhythmuswechseln, ab und an wird zur Nervenberuhigung die Akustikgitarre ausgepackt, anzutesten im herausragenden "Putrid Sky", das schleppend anhebt und sich am Ende in einem Inferno aus Blast Beats entlädt. Dazu kreischt sich Ms. Schall in bester Black/Death-Manier durch das anspruchsvolle Songmaterial und schüttelt dazu quasi im Vorbeigrowlen noch absolut tolle Riffs und Soli aus dem Ärmel.
Wer jetzt immer noch nicht weiß, wo es bei Dreaming Dead langgeht, der stelle sich eine Mischung aus den besten Spätwerken Chuck Schuldiners vor, angereichert mit einer Prise Black Metal in Form von Blastbeats und fieser Vocals der Marke Dani Filth. Zwar fehlen Dreaming Dead noch die herausragenden Höhepunkte, aber Gleichförmigkeit auf konstant hohem Niveau sollte wohl auch als Tugend gelten.

Vom Professor gibt’s für alle, die diese absolut abwechslungsreiche Mischung aus Brutalität und Progressivität ignorieren wollen, 8.5 kräftige Faustwatschen. Und wenn Ms. Schall und ihre träumenden Toten weiter so brav ihre Hausübungen erledigen, sollte nach dem nächsten Album durchaus der Aufstieg in die nächsthöhere Klasse des female-fronted Metals und ein Sitzplatz in der selben Bankreihe mit Frau Gossow von Arch Enemy zur Diskussion stehen. Danke, setzen.