Als ich das letzte Promo-Päckchen erhielt und in der Folge die Neuerscheinungen der nächsten Wochen oberflächlich anspielte, kam die neue Scheibe von
Cryonic Temple namens
"Immortal" exakt auf 34 Sekunden Spielzeit bevor das gute Stück in der Review-Prioritäten-Liste blitzartig ganz nach unten rutschte, ausgelöst durch eine reflexartige Reaktion meinerseits auf die erste Textzeile des Openers
"Immortal". Bei Lyrics wie „Welcome to my underworld of dragons and demons…“ kriege ich nämlich auf der Stelle die absolute Krise.
Pflichtbewusst – wie immer – habe ich
"Immortal" natürlich noch eine zweite Chance gegeben und siehe da verbirgt sich in den verbliebenen 50 Minuten nach diesen verhängnisvollen Eröffnungs-Lyrics ein wirklich starkes Melodic Metal-Album. Studioalbum Nummer 4 der Schweden bietet neben einer fantastischen Produktion und feinster Gitarrenarbeit sowohl im Rhythmus- als auch im Leadbereich eine gute Balance zwischen Aggressivität und Melodie. Obwohl überwiegend im oberen Tempobereich gehalten bestechen die 11 Tracks durch abwechslungsreiches, dynamisches Songwriting mit immer wieder gelungen eingestreuten Tempo-/Rhythmus- und auch Stimmungswechsel, was den Langeweile-Level konstant bei Null hält.
Als Anspieltipps empfehle ich das aufgrund seiner Twin-Leads und seines galoppierenden Grooves ein bisschen an
Iron Maiden angelehnte
"Where Sadness Never Rests", das kräftige wuchtige und nicht minder arschtretende
"Beg Me" oder auch den 1a-Kracher
"Time". Auch der Rest des Songmaterials fällt in keinster Weise ab, wenn man von dem halbgaren Versuch eine Ballade zu kreieren (
"As I Sleep") absieht.
Wer seinen Metal melodisch und zur gleichen Zeit auch absolut true haben will, für den sollte sich der Erwerb von
"Immortal" auf jeden Fall auszahlen.
"Standing Tall"