Jupiter VI ist die Zweitband von Jimmy P. Brown, seines Zeichens Gitarrist und Sänger der Metal-Band Deliverance. Und wenn Herr Brown dann mal zwischenzeitlich vom Eisenschmieden die Nase voll hat, ziehen er und seine Jupiter VI-Kumpels ganz einfach die Raumanzüge zur Bandprobe an und machen einen auf „Ziggy Stardust“ meets moderne Möchtegern-Rockbands der Marke The Strokes oder The Killers.

Hieb- und stichfester Beweis dieses musikalischen Paarungsversuches von 70er Glitter Rock mit der Neuzeit ist das in Brown´s Heimatland USA schon 2006 veröffentlichte Werk "Back From Mars", das Retroactive Records nun auch den Europäern nicht mehr länger vorenthalten will. Dass beim Entstehen dieses Albums mit großer Wahrscheinlichkeit auch raue Mengen an bewusstseinserweiternden Substanzen im Spiel waren, davon zeugt schon der wirre Opener "Back From Mars". Ziemlich gewöhnungsbedürftig. Jedoch gibt es im weiteren Verlauf des Albums doch einige ganz brauchbare Ansätze, speziell wenn Brown stimmlich den 100-prozentigen David Bowie-Klon mimt und das darunter platzierte Songmaterial ebenfalls aus Bowie´s früher Siebziger Jahre-Phase stammen könnte. Tracks wie "Mimes Hill", "Passions", "In A World Of…", "Lucidia" und auch "Brand New Day" besitzen zwar nur sehr entfernt Darkscene-Kompatibilität, könnten aber durchaus dem kompositorischen Fundus der britischen Pop-Legende entstammen.

Auch einige der Bowie/Neuzeit-Hybrid-Songs à la "The Human Endeavour" oder "Corporate Stiff" sind beileibe nicht schlecht und haben durchaus einen gewissen Charme. Am Ende des Tages bzw. der Platte bleibt dem Hörer von "Back To Mars" aber doch ein gewisses Gefühl songwriting-technischer Konfusion und musikalisch Halbgarem.

Stilistisch tolerante Musikliebhaber dürfen dem Werk durchaus mal ein Ohr leihen, der Rest kann den Namen Jupiter VI in diesem Moment getrost auch schon wieder vergessen und den Raumanzug zusammengelegt im Keller verstauen.