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Cover  
Uli Jon Roth - Under A Dark Sky (CD)
Label: Steamhammer
VÖ: 22.09.2008
Homepage
Art: Review
Maggo
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(323 Reviews)
Keine Wertung
Zumindest den Veteranen unter den Darkscene-Lesern wird der Name Uli Jon Roth als Scorpions-Gitarrist in den 70er-Jahren ein Begriff sein. In den vergangenen 30 Jahren mutierte der vermeintlich schlichte Rock´N´Roll-Rabauke zu einem umfassenden Künstler auf verschiedensten Gebieten. Musikalisch meistert Roth neben seiner selbstentwickelten sogenannten „Sky Guitar“ mit erweitertem Tonumfang inzwischen diverse andere Instrumente. Ansonsten beschäftigt sich Roth auch noch mit dem Malen, dem Dichten und dem Erstellen philosophischer Abhandlungen. Vielbeschäftigter Mann also. Trotzdem konnte er sein Zeitmanagement darauf abstimmen, dass nun auch musikalisch wieder mal was weitergeht und als Resultat liegt nun sein erstes Solo-Album seit 2003 mit dem Titel "Under A Dark Sky" vor.

Die kürzeste Verbindung von Punkt A nach Punkt B ist eine Gerade. Dass ein Künstler dieses Formates musikalisch gesehen nicht diese Gerade wählen würde, sondern etliche Um- und auch einige Irrwege gehen würde, ist klar. Aber bis Roth auf "Under A Dark Sky" nach 10 Kompositionen endlich Punkt B erreicht, vergeht einem trotz musikalischer Extraklasse ganz einfach die Lust auf eine weitere Reise, sprich - auf wiederholten Konsum dieses Albums.

Aber fangen wir ganz von vorne an. Ein reinrassiges Rock-Album ist "Under A Dark Sky" nicht. Punkt. Es handelt sich dabei um ein 63-minütiges Gesamtkunstwerk, das sowohl als Rockoper, Musical oder auch als Filmmusik durchgehen würde. Die episch-opulente Symbiose aus klassischer Rock-Besetzung mit ausschweifenden Orchester- bzw. Chorpassagen und klassischen Opernarien-Parts ist ohne Zweifel höchstklassig vom Meister im Alleingang komponiert, instrumentiert und arrangiert worden, kommt jedoch nie wirklich auf den Punkt und wirkt daher mit zunehmender Spieldauer immer langatmiger. Trotz unglaublicher Dynamik dieses Albums fehlt ganz einfach der berühmte „rote Faden“, der diese geballte technisch-musikalische Intelligenz in irgendeiner Form in geordnete Bahnen lenkt. Zuviel ist – und ich wiederhole – technisch auf Wahnsinns-Niveau komponiertes Stückwerk. Bezeichnend irgendwie, dass die wenigen Passagen, in denen die Rock-Besetzung die Überhand im Klangbild hat, eigentlich die schwächsten Phasen dieses Albums darstellen. Die Sache klingt dann wie an Rainbow angelehnter Classic Rock, den man bestenfalls als Durchschnitt bezeichnen kann und den auch der Gesang von Mark Boals (Royal Hunt, Ex-Yngwie Malmsteen) nicht mehr herausreißen kann.

Fazit: Die eigentliche Zielgruppe dieses Albums ist nicht wirklich der Rockfan, der gewillt ist, weit über den musikalischen Tellerrand hinaus zu blicken - denn dafür sind sowohl die Orchestrierung als auch der Einsatz klassischer Opernstimmen viel zu dominant – sondern eher der klassische Sinfonie- und Opern-Fan, der nicht gleich den Brechreiz kriegt, wenn er ´ne E-Gitarre hört. "Under The Dark Sky" in unser übliches Benotungsschema zu zwängen, macht in diesem Fall keinen Sinn, weil eine einzelne Note keinerlei Aussagekraft über dieses Album hätte. Ein Probehören lohnt sich für den „open-minded listener“ auf jeden Fall. Ohne den Namen Uli Jon Roth am Cover, wäre dieses Release jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit nie in unserer Redaktion gelandet.
Trackliste
  1. S.O.S.
  2. Tempus Fugit
  3. Land Of Dawn
  4. The Magic Word
  5. Inquisition
  1. Letter Of The Law
  2. Stay In The Light
  3. Benediction
  4. Light & Shadows
  5. Tanz In Die Dämmerung
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