Ramos – Hugo ist der Name der Zusammenarbeit des formidablen Sechssaiters Josh Ramos, der vor Jahren einen gewissen Herrn Neil Schon in der Supergroup Hardline ersetzt hat, und Sänger Hugo Valenti, den Melodic Rock-Kenner wohl schon von seiner Band Valentine kennen werden. Gemeinsam bietet das US-amerikanische Duo ihr Debütalbum "The Dream" ab 10.10. dieses Jahres zum käuflichen Erwerb an.

Stilistischer Pate dieses Machwerks sind ganz eindeutig die AOR-Könige dieser Erde Journey. Von Dennis Ward fabelhaft produziert, gibt´s ein zehngängiges Songmenü voller traumhaft schöner, atmosphärischer Faserschmeichler-Rocker, die zwar nicht ein einziges Klischee auslassen, aber trotzdem angenehm zu hören sind. Steve Perry-Gesangsklon Valenti besticht mit gefühlvoller, variabler Stimmband-Kunst, während Herr Ramos für ein AOR-Album zeitweise schon mächtig die Axt kreisen lässt, wobei speziell die Leads sowohl mächtig Feeling als auch einen beachtlichen Frickel-Faktor aufweisen.

Zwei Kritikpunkte müssen dennoch erwähnt werden. Nummer 1 – der Kitschfaktor wird während der gesamten 53 Minuten Spielzeit dieses Albums überwiegend im roten Bereich gehalten. Mit Ausnahme des mit unüberhörbaren Hardrock-Einflüssen versehenen Openers "You´re Not Alone", der zugleich auch erster Anspieltipp von "The Dream" ist, ziehen die zwei Herren eine gewaltige Schleimspur hinter sich her. Und Nummer 2 – trotz der zweifelsfrei überdurchschnittlichen Kompositionen sind die Songs stellenweise zu eintönig und austauschbar geraten.

Trotzdem ist "The Dream" in Summe ein schönes Album geworden, das AOR-Freunde bedenkenlos mal probehören können. 6.5 Punkte für die Songs plus einen halben Bonuspunkt für die herausragende Gitarrenarbeit von Josh Ramos.