Was auf dem Debütalbum der italienischen Formation
Rumors of Gehenna zu vernehmen ist, knallt einem glatt das Trommelfell aus der Verankerung. Am Promobeipackzettel noch als Metalcore bezeichnet, entpuppt sich
"Ten Hatred Degrees" bereits nach dem ersten Durchlauf als purer, modern aufgelegter Thrash Metal. Brachial, perfekt produziert und gnadenlos intoniert prügeln sich die fünf Italiener durch ihr Erstlingswerk.
Der Opener
"First Hatred Degree / Dead Slaves" versucht schon von Anfang an alles klar zu machen und stimmt den Hörer auf die kommenden 45 Minuten ein. Midtempos, die treibender nicht sein können, geben dem Ganzen eine gesundheitlich gefährdende Note, bei der sich der Hausarzt ernsthafte Sorgen um die Nackenwirbelsäule machen sollte.
Eine Spur – aber wirklich nur eine Spur – langsamer geht es mit
"Eternal Flames" weiter, doch auf den restlichen Songs ist kein Speedlimit mehr wahrzunehmen.
Sänger Davide Scarano plärrt sich die Seele aus dem Leib und klingt dabei so was von stocksauer als ob ihm jemand den Lolli weggenommen hat. Gitarrenleads sind eher spärlich gesät, doch sind diese eine willkommene Abwechslung und geben ein bisschen Luft zum Verschnaufen. Besonders hervorzuheben wären
"My Hourglass Never Fails",
"Seven" und
"Last Violence", die mit extremen Grooves und cleveren Tempowechsel das Gesamtbild abrunden.
Freunde von
Hatebreed und
The Haunted haben mit
"Ten Hatred Degrees" sicher ihre wahre Freude und werden sich dort schnell zurechtfinden.
Thrash Metal, perfekt vorgetragen und fett produziert. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit wäre zwar wünschenswert gewesen, aber alles in allem, ein Genickbrecher auf hohem Niveau - fröhliches Erwachen im Computertomographen.
"Promo Trailer"